Neue Studie: Vermögensverwalter ohne Strategie für soziale Medien

Zürich, 29. November 2012. Die Mehrheit der führenden Privatbanken und Vermögensverwalter wird bei der Anwendung der sozialen Medien besser, aber es fehlt immer noch eine wirksame Gesamtstrategie. Dies ist das zentrale Ergebnis der diesjährigen Studie „Social Media for Wealth Management 2012“ des Schweizer Research-Unternehmens MyPrivateBanking Research, das die Social-Media-Aktivitäten der 30 führenden Anbieter von Private Banking und Vermögensverwaltungs-Dienstleistungen weltweit analysierte.
Nur die Spitzenreiter nutzen soziale Medien umfassend und koordiniert, um die wohlhabenden Zielgruppen effektiv anzusprechen. Der Gewinner des MyPrivateBanking-Ranking, der US-Broker und Vermögensverwalter Charles Schwab, glänzt mit einer sehr interaktiven und lebendigen Facebook-Seite. Die Deutsche Bank, Sieger in der Erhebung von 2010, kam im diesjährigen Ranking auf den zweiten Platz. Hervorzuheben ist der zweisprachige YouTube-Kanal, der eine Vielzahl von Videos über eine ganze Reihe von Aktivitäten der Deutschen Bank zur Schau stellt. Der britische Vermögensverwalter Coutts steigerte sich vom 18. Platz im letzten Ranking auf den dritten Platz in diesem Jahr und punktet insbesondere mit seinen sozialen Medien auf der eigenen Website, die unter anderem ein privates soziales Netzwerk für seine Kunden anbieten.

Top 10 Social-Media-Auftritte (insgesamt 30 Vermögensverwalter bewertet, Gesamtpunkte: max. 50):

1. Charles Schwab, 42 Punkte (Neu)

2. Deutsche Bank, 41 Punkte (Rang 2010:1)

3. Coutts, 38 Punkte (Rang 2010:18)

4. Citigroup, 37 Punkte (Rang 2010:15)

4. Société Généralé, 37 Punkte (Rang 2010:17)

6. Barclays, 36 Punkte (Rang 2010:7)

6. Crédit Agricole, 36 Punkte (Rang 2010:2)

8. Fidelity, 34 Punkte (Neu)

8. Pictet, 34 Punkte (Rang 2010:10)

10. Investec, 33 Punkte (Neu)

10. Wells Fargo, 33 Punkte (Rang 2010:13)


Im Vergleich zu 2010 konnten die größten Vermögensverwalter gemäß der MyPrivateBanking Studie die durchschnittliche Punktzahl für den Einsatz der sozialen Medien von 13 auf 27 Punkte verdoppelten. Allerdings haben fast alle Vermögensverwalter noch einen langen Weg vor sich, um sich den maximal möglichen 50 Punkten zu nähern. Als größte Schwachstelle identifiziert MyPrivateBanking, dass nur 20% der Banken und Vermögensverwalter eine angemessene Strategie zur gezielten Ansprache vermögender Kunden durch soziale Medien haben. Mehr als die Hälfte der Banken scheint dagegen für dieses attraktive Segment keiner Social Media Strategie zu folgen, sondern soziale Medien eher wie einen Flickenteppich aufzubauen.

„Wir sehen seit unserer letzten Erhebung leichte Verbesserungen im Einsatz der sozialen Medien durch Vermögensverwalter, aber nach wie vor erreichen sie nur die Hälfte ihres Potenzials. Dies ist in einem Medium das für wohlhabende Kunden stark an Bedeutung gewinnt bei weitem nicht genug“, sagt Francis Groves, Senior Analyst bei MyPrivateBanking Research. „Im Gegensatz zum breiten Privatkundensegment existiert in der Vermögensverwaltung noch kein umfassender, zielgerichteter Ansatz für soziale Medien.“

Die fehlende strategische Ausrichtung der Social-Media-Aktivitäten der Vermögensverwalter sieht MyPrivateBanking als Ursache für die unterschiedliche Qualität in der Nutzung:

  • Viele Vermögensverwalter sind nicht auf Facebook und LinkedIn präsent. Von den 30 analysierten Vermögensverwaltern sind immer noch 14 nicht auf Facebook aktiv und 12 Vermögensverwalter besitzen keine LinkedIn Präsenz. Positiv ist, dass diejenigen Vermögensverwalter, die auf diesen sozialen Medien aktiv sind, ihre Angebote in den letzten zwei Jahren deutlich verbesserten.
  • Einsatz von Twitter verbessert, aber immer noch kein segmentspezifischer Ansatz. Zwei Drittel der analysierten Vermögensverwalter bieten relevante Twitter-Streams für Private-Banking-Kunden; dies im Vergleich zu nur 50% der untersuchten Vermögensverwalter im Jahr 2010. Die Bewertung der Inhalte ist allerdings weniger erfreulich: Von den 30 analysierten Vermögensverwaltern bieten 26 keine relevanten Twitter-Streams in mehr als einer Sprache.
  • Soziale Medien auf den Websites der Vermögensverwalter sehr verbreitet, aber werden zu selten aktualisiert. Der Anteil der Vermögensverwalter, die soziale Medien wie Blogs oder Podcasts auf ihren Websites anbieten ist von 30% in 2010 auf 75% gewachsen. Jedoch nur die Hälfte der Banken aktualisiert die Inhalte ausreichend häufig.
  • Für ihre YouTube-Kanäle und Videos auf den eigenen Websites punkten Vermögensverwalter in allen Kriterien. In der MyPrivateBanking-Studie erreichen Vermögensverwalter im Durchschnitt 80% der maximalen Punktzahl für ihre Video-Kanäle.

MyPrivateBanking-Research rät Verantwortlichen der weltweit tätigen Vermögensverwalter, sich den sozialen Medien zu öffnen; aktiv deren strategische Ausrichtung zu bestimmen und eine engagierte Gruppe von medienerfahrenen Kommunikationsprofis aufzubauen, die die unterschiedlichen Plattformen in den verschiedenen Märkten unterstützen und koordinieren. Sie müssen sicherstellen dass alle Social-Media-Präsenzen durch Interaktion und kontinuierliche Aktualisierung aktiv und lebendig sind. Koordinierte Aktivitäten auf allen relevanten Social-Media-Plattformen sind gemäß MyPrivateBanking für Vermögensverwalter Pflicht: Dazu zählen Facebook, LinkedIn, Twitter und YouTube, aber auch der Einsatz sozialer Medien auf der eigenen Website.

Über die Studie:
Die Studie “Social Media for Wealth Management 2012” analysiert im Detail die Stärken und Schwächen der Social-Media-Auftritte von 30 weltweit führenden Vermögensverwaltern. Auf Basis von 32 Kriterien wurden knapp 250 Auftritte in sozialen Netzwerken analysiert. Ein Ranking der Vermögensverwalter wurde erstellt  auf Basis der individuellen Bewertung der Aktivitäten auf Facebook, LinkedIn, Twitter und YouTube sowie der Qualität des Einsatzes von sozialen Medien auf der eigenen Website. Weiterhin wurde auch die Social-Media-Gesamtstrategie der Banken einer Bewertung unterzogen. Für weitere Informationen bitte hier klicken.

Analysierte Social Media Auftritte:
ABN AMRO, Banco Itaú , BNY Mellon, Barclays, BNP Paribas, Bradesco, Charles Schwab, Citigroup, Coutts, Crédit Agricole, Credit Suisse, DBS, Deutsche Bank, Fidelity Investments, Goldman Sachs, HSBC, ING Private Bank, Investec, Julius Baer, Merrill Lynch, Morgan Stanley, Northern Trust, Pictet, RBC, Standard Chartered, Société Générale, SunTrust, UBS, U.S. Trust, Wells Fargo


Über MyPrivateBanking Research:
MyPrivateBanking Research ist eine unabhängige Research-Firma mit Sitz in der Schweiz. Wir bieten Unternehmen aus der Finanzindustrie Research und Studien zur besten Nutzung von Webseiten, sozialen Medien und Mobile Apps, um bestehende Kunden zu binden und neue Kunden zu gewinnen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.myprivatebankingresearch.com.

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