Neue Spuren der NSU-Waffen führen nach Sachsen und Tschechien

Bei den Ermittlungen zur Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) ist ein sächsischer Video- und Computerspiel-Verleih ins Visier der Fahnder gerückt. Zwei Mitarbeiter dieser Firma, der 35-jährige Pierre J. und der 42-jährige Herrmann S., stehen im Verdacht, den mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe M. vor knapp zehn Jahren bei der Beschaffung von Waffen unterstützt zu haben. Den Ermittlungen zufolge war M. unter falschem Namen als Kunde der Firma registriert und tauchte in den Jahren 2002 und 2003 mehrmals dort auf.

Über einen der Männer könnte er an eine Pumpgun gekommen sein, die im November im ausgebrannten Wohnmobil der Terrorzelle gefunden wurde. J. und S. bestreiten die Vorwürfe. Bei Hausdurchsuchungen wurden bei ihnen Schreckschuss-, Luftdruck- und Deko-Waffen gefunden, außerdem Nazi-Devotionalien, CDs mit rechter Musik und die Attrappe einer Raketenwerfer-Granate. Unterdessen konnten die Fahnder die Spur einer weiteren NSU-Waffe nach Tschechien verfolgen: Die ebenfalls im Wohnmobil gefundene Pistole des Kalibers 7,65 Browning war dort 2007 als gestohlen gemeldet worden.