(Berlin) Anmalen ist out, Zeitmanagement, Motivationsfindung, Selbstbelohnung und Netzwerke sind in.
Das Unterstreichen oder Markieren von Textstellen, insbesondere beliebt bei Studenten der Anfangssemester z.B. beim Verfassen einer Hausarbeit, ist als Lerntechnik ziemlich sinnlos. Dies zumindest stellte erst kürzlich (wieder) eine US-amerikanische Studie über Lerntechniken fest (vgl. Dunlosky u.a. 2013). Vielmehr seien häufig selbst gestellte Testaufgaben zum Lernstoff und Lernpläne, in denen der Lernstoff in kleine Häppchen aufgeteilt über eine längere Zeit gelernt werde, mit am effektivsten beim Lernen (vgl. ebd.).
Auch Lerntypen von Menschen gibt es nach den neuesten Erkenntnissen über Lerntechniken nicht. Dies sei „pseudowissenschaftliches Schubladendenken“, so die Professorin für Verhaltenswissenschaften an der ETH Zürich, Elsbeth Stern (zit. Stern 2013). Vorstellungen darüber, dass die Einen eher bildhaft lernten und Andere wiederum besser durch Zuhören, seien lediglich eingeübte Verhaltensweisen, so diese Professorin weiter (vgl. ebd.). Die eigene Vorstellung darüber, nur einem Lerntyp zu entsprechen, könne sehr gut die Möglichkeit dafür verbauen so zu lernen, wie es dem Stoff angemessen sei (vgl. ebd.).
Unabhängig davon müsse Unbekanntes, das jenseits jeglichem vorhandenen Wissen sei, tatsächlich durch stures Pauken, Wiederholen oder ggf. mit Eselsbrücken angeeignet werden, so zumindest der Professor für Pädagogische Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt, Andreas Gold (vgl. Gold 2013). Logische Zusammenhänge, wie sie z. B. in Mathematik oder Wirtschaftswissenschaften vermehrt auftreten, könnten indes in Lerngruppen am besten gelernt werden, so Prof. Gold weiter; große Informationsmengen wie z. B. in den Sozialwissenschaften oder in Jura seien mittels Zusammenfassungen am besten lernbar; insgesamt sei es jedoch wichtig, möglichst viele Lerntechniken und deren Wirkungen zu kennen; auch das ständige Hinterfragen des Gelernten sei wichtig (vgl. ebd.).
Ein klarer Lernplan mit einem täglichen zeitlichen Lernpensum und auch eine tägliche kleine Belohnung am Ende eines jeden Lerntages sind nach den neuesten Erkenntnissen über Lerntechniken sehr wichtig.
Auch die Aspekte der emotionalen Teilhabe oder auch der Motivation in der Gegenwart oder Zukunft sind besonders wichtig, aber das versteht sich wohl von selbst. Bevor ein Lernender untergeht, sind womöglich kleinere Motivationstricks angezeigt: Die Vorstellung eines schönen Urlaubs nach der Paukerei oder Prüfung, das Träumen nach zwei Wochen Abhängen ohne Ende … all dies kann, im richtigen Moment geträumt, nicht unerheblich motivierend in der aktuell als misslich empfundenen Situation wirken.
Zentral für einen Lernerfolg wird heute auch angesehen, neues Wissen, so oft und gut es geht, mit vorhandenem Wissen zu verbinden; so bliebe der neue Stoff um so leichter hängen (vgl. Stern 2013). Ein stumpfes Pauken und Auswendiglernen sei zumindest die deutlich zweite Wahl. Lernen in Gruppen ist emotional besonders unterstützend und hebt die Motivation erheblich, darin sind sich fast alle Fachleute einig.
Harald Bahner
Quellen dieser News:
Bös, Nadine: “Lerntechniken – Bloß nicht verzetteln”. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 02./03.02.2013, S. C 12 (Rubrik Beruf und Chance), seit dem 05.02.2013 im Internet unter faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/lerntechniken-bloss-nicht-verzetteln-12046737.html (Stand 05.02.2013).
Dunlosky, John u.a.: Improving Students’ Learning With Effective Learning Techniques: Promising Directions From Cognitive and Educational Psychology. In: “Psychological Science in the Public Interest”, January 2013 vol. 14 no. 1 4-58, im Internet als Volltext abrufbar unter psi.sagepub.com/content/14/1/4.full.pdf+html (Stand 05.02.2013).
Gold (2013): In: Bös 2013.
Stern (2013): In: Bös 2013.
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