Die künftige Degeto-Chefin Christine Strobl will die Vergabe von Aufträgen durch die ARD-Tochterfirma transparenter gestalten. „In Zukunft muss jedenfalls inhaltlich nachvollziehbar sein, warum man sich für ein Projekt entscheidet, es gilt das Vier- Augen-Prinzip“, so Strobl im Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. „Es wird keine Zusagen an Firmen geben, bestimmte Mengen an Filmen anzufertigen. Wir entscheiden nach Qualität.“
Die Degeto war im vergangenen Jahr in Verruf geraten, weil ihr langjähriger Geschäftsführer die Budgets für zwei Jahre im Voraus vergeben hatte. Auch die Machart der Filme werde sich ändern. „Die Formel `Schöne Landschaft plus komplizierte Familienentwicklung gleich Erfolg` reicht nicht mehr aus. Man kann von Liebe auch zeitgemäß erzählen“, so Strobl. Bei den Degeto-Filmen gebe es „durchaus Unterschiede“, einige aber seien „nach Schema F“ gebaut: „Der alte Vater stirbt an einem Herzinfarkt, die Tochter kehrt von der Stadt aufs Land zurück, um den Hof zu retten, und trifft ihre Jugendliebe wieder. Da besteht Handlungsbedarf.“ Zu künftigen Einsätzen der Degeto-Darstellerin Christine Neubauer sagt Strobl: „Für sie gilt dasselbe wie für alle Schauspieler: Wir werden uns jeden Besetzungsvorschlag genau anschauen. Es darf keine Automatismen geben bei der Vergabe von Rollen.“