Ornament Ausblick auf die Moderne zeigt der ZeitOrt Kunstmuseum Wolfsburg in Kooperation mit dem ZeitOrt Herzog Anton Ulrich-Museum Brauschweig vom 2.6.2012 bis zum 6.01.2013. Über 200 Blätter mit Holzschnitten, Kupferstichen und Radierungen von Dürer, Jamnitzer, Piranesi, Watteau und weiteren – ergänzt durch ornamentierte Gegenstände und Video – werden gezeigt.
Das Kunstmuseum Wolfsburg unternimmt „Sondierbohrungen in die Geschichte der Moderne“ so sein Direktor, Prof. Markus Brüderlin. Was im 15. bis 18. Jahrhundert im Ornament geschaffen wurde, wiederhole sich im 20. Jahrhundert in der Hochkunst, so Brüderlin weiter. Erleben könne man dies in Wolfsburg unmittelbar, da sich die Ausstellung Ornament mit der Frank Stella Retrospektive ab September überschneidet und die Architektur von Ornament Blicke in die Ausstellung Stella bietet. Überhaupt ist die Ausstellungsarchitektur besonders – sie lässt auf in warmen Grautönen gehaltenen und durch großformatige Ornamente aufgelockerten Wänden und mit punktueller Lichtführung die Miniaturen wie wertvolle Perlen erscheinen. Übrigens können Besucher zur Betrachtung von Details und Strukturen große Handlupen bekommen.
Lupen und gute Augen
Mit Lupen arbeiten auch die Fachleute des Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig, aus dessen bedeutenden Kupferstichkabinett die Schätze stammen. Prof. Thomas Döring als Leiter der Abteilung ist froh darüber, ausgewählte Schätze des Hauses während der mehrjährigen Umbauphase zeigen zu können. Die Ausstellung Ornament ist eine Kooperation von Kunstmuseum Wolfsburg und Herzog Anton Ulrich-Museum, beide ZeitOrte und Häuser mit internationalem Renommee. Die Sammlung zeitgenössischer Grafik von Herzog Carl wurde von kundigen Augen zusammengetragen – seine Söhne waren in Kupferstich, Grafik und Radierung ausgebildet.
Ornament wirkt Stilprägend
Faszinierend ist die raumbildende Kraft des Ornaments, das als Motiv kein Davor und kein Dahinter kennt. Die Vorstellungen von Fläche und Raum durchdringen sich. Für die Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts ist dieser Gedanke essenziell. Besonders das Werk des amerikanischen Malers und Bildhauers Frank Stella, das ab September parallel in der großen Halle des Kunstmuseum Wolfsburg in einer großen Retrospektive zu sehen sein wird, schöpft aus der raumbildnerischen Qualität des Ornaments.
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