Wie steht es um die kulturelle Bildung in den Bildungseinrichtungen in Deutschland? Diese Frage stellten die Autoren des nationalen Bildungsberichts. Das Schwerpunktkapitel des aktuellen Berichts „Bildung in Deutschland 2012“ liefert nun dezidierte Analysen zur kulturellen/musisch-ästhetischen Bildung – ein Thema, das häufig in der von Leistungsstudien geprägten öffentlichen Bildungsdiskussion gegenüber Kernfächern und Kompetenzfragen zurücksteht.
In der Grundschule sind fast 90% aller Kinder musisch-ästhetisch aktiv, bei älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen steht die Verbreitung künstlerischer Produkte über neue Medien und bei selbstorganisierten Events im Freundes- und Bekanntenkreis im Mittelpunkt. Im höheren Erwachsenenalter sind noch 30% selbst kulturell tätig und etwa 50% nehmen zumindest als Zuschauer an kulturellen Veranstaltungen teil. Insgesamt wird deutlich, dass die künstlerischen Interessen der Eltern und die soziale Lage die musisch-ästhetische Betätigung von Kindern nachhaltig beeinflussen und dass Musik- und Kunstschulen, Kultur- und Jugendeinrichtungen, Chöre oder Laienorchester im Kindes- und Jugendalter eine wichtigere Rolle für kulturelle Erfahrungen spielen als die formalen Bildungseinrichtungen.
Über das Schwerpunktthema hinaus bietet „Bildung in Deutschland 2012“ erneut umfassende und sorgfältig recherchierte Daten zum Stand der vorschulischen, schulischen und beruflichen Bildung in Deutschland, zum Hochschulstandort, zu Bildungsergebnissen, zur Entwicklung von Bildungseinrichtungen und zu Bildungserträgen.
Als zentrale Herausforderungen hebt „Bildung in Deutschland“ die zunehmende Flexibilisierung der Bildungswege, die frühkindliche Bildung, den Ausbau von Ganztagsschulen, die Neukonzipierung des Übergangssystems sowie die Gestaltung der Brücken zwischen Berufsbildungs- und Hochschulsystem hervor.
2012 wird „Bildung in Deutschland“ bereits zum vierten Mal von der Autorengruppe Bildungsberichterstattung vorgelegt. Der Bericht führt Daten aus allen Bildungsbereichen zusammen und wertet sie mit Blick auf übergreifende Fragestellungen systematisch aus. Für alle relevanten Bildungsbereiche werden kontinuierlich aktualisierte Indikatoren vorgestellt, die Auskunft über den Zustand und mögliche Entwicklungen des deutschen Bildungssystems geben.
Verantwortlich für „Bildung in Deutschland 2012“ ist die Autorengruppe Bildungsberichterstattung. Mitglieder der Autorengruppe sind das federführende Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) sowie das Deutsche Jugendinstitut (DJI), die Hochschul-Informations-System GmbH (HIS), das Soziologische Forschungsinstitut an der Universität Göttingen (SOFI) sowie die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Destatis und StLÄ). Die Erarbeitung des Berichts durch die Autorengruppe wurde von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hg.)
– Bildung in Deutschland 2012 –
Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse
zur kulturellen Bildung im Lebenslauf
W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld 2012
343 Seiten, 49,90 EUR
ISBN 978-3-7639-0317-7
ISBN E-Book 978-3-7639-0316-0
Bestell-Nr. 6001820c
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