Deutlich mehr Menschen als allgemein vermutet machen, wie eine Reihe von Studien belegt, die Erfahrung von Nachtodkontakten.
Nachtodkontakte weit verbreitet
Über Nachtodkontakte bzw. Nachtod-Kommunikation wird allgemein nur selten berichtet. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen jedoch, dass es sich um eine weit verbreitete Erfahrung handelt: Nachtodkontakte treten bei bis zu 40% der allgemeinen Bevölkerung auf. Von dem verwandten Phänomen der Nahtoderfahrungen wird häufiger berichtet, obwohl diese lt. Umfragen deutlich seltener auftreten (bei etwa 5% der Deutschen).
Bereits im 19. Jahrhundert befragte die English Society for Psychical Research siebzehntausend Personen nach Wahrnehmungen wie Stimmenhören oder Berührtwerden ohne äußerlich erkennbare Ursache. 10% der Befragten gab eine positive Antwort. Im 20. Jahrhundert schlossen sich weitere Umfragen zu Nachtodkontakten an. Seit den 70-er Jahren vervielfachte sich die Zahl der Studien, die in medizinischen oder wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht wurden. Unter den Forschern hervorzuheben sind u.a. Erlendur Haraldsson, W. Dewi Rees, Louis E. LaGrand und Andrew Greeley.
Das Ergebnis: zwischen 9% und 41% der allgemeinen Bevölkerung berichteten von Nachtodkontakten mit verstorbenen Angehörigen oder Freunden (European Human Values Survey Study). Bei besonderen Gruppen von Menschen, z.B. bei Witwen und Witwern, lag bei Umfragen die Prozentzahl noch deutlich höher.
Als weitere Erkenntnisse förderten die Studien zutage:
* Die erlebten Nachtodkontakte stehen oft nicht im Zusammenhang mit dem persönlichen Trauern. Sie werden nicht nur von nahen Angehörigen oder Freunden gemacht.
* Menschen jeden Alters können von einer solchen Erfahrung betroffen sein.
* Gelegentlich werden solche „Begegnungen mit Verstorbenen“ von mehreren Menschen gleichzeitig erlebt.
* Die Erfahrung ist nicht abhängig von der persönlichen religiösen Einstellung.
* Die Erfahrungen werden häufig als sehr real und lebhaft wahrgenommen.
Die bekannteste Studie ist die von Bill und Judy Guggenheim. Innerhalb von sieben Jahren interviewten sie etwa 2.000 Personen in den USA und Kanada zu ihren erlebten Nachtodkontakten. Bill Guggenheim, der vor der Studie derartigen Phänomenen skeptisch gegenüberstand, war anschließend von ihrer Echtheit überzeugt. Das Ehepaar stellte u.a. fest, dass die erfahrenen Nachtodkontakte in vielen Fällen eine deutliche Minderung der Trauer zur Folge hatten. Die Guggenheims kategorisierten die Erfahrungen in unterschiedliche Formen, z.B. in Nachtodkontakte mit Gegenwartsempfinden, mit Wahrnehmung der Stimme, mit Geruchs- oder Tastwahrnehmung oder visuelle Kontakte.
Aufgrund der Studien ist das Vorliegen des Phänomens der Nachtodkontakte nicht mehr streitig. Was bleibt, ist die Frage der Deutung. Während einige Forscher von Trauer-Halluzinationen ausgehen, wollen andere die Echtheit dieser Erscheinung, d.h. eine tatsächliche Begegnung mit Verstorbenen, nicht ausschließen.
Unter http://www.nachtodkontakte.net finden sich detailliertere Informationen zu dem Thema.
Autor seit 1988. Seit 2010 Mitarbeiter im Netzwerk Nahtoderfahrung. Das Netzwerk setzt sich für einen interdisziplinären Dialog und die weitere Erforschung der vielfältigen geistes- und naturwissenschaftlichen Aspekte dieser Erfahrungen ein. Es gibt Impulse für das Verständnis dieser Erfahrungen und für einen ernsthaften Umgang mit diesem Phänomen in der Öffentlichkeit.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Nahtoderfahrung diverse Veröffentlichungen.
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Christian von Kamp
Christian von Kamp
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