Nachhaltige Mobilität im Fokus – Berufspendler steigen um

Pendler erwägen vermehrt den Wechsel vom Auto zum Fahrrad

Wir befinden uns in einer Zeit, in der der Verkehr und die Umweltauswirkungen auf unserem Planeten immer mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken und die Rufe nach nachhaltigen Mobilitätslösungen immer lauter werden.

Auch Berufspendler stehen vor der Frage, wie sie ihren täglichen Arbeitsweg effizient, umweltfreundlich und gesundheitsfördernd gestalten können, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad kann sich hierbei als eine wegweisende Lösung erweisen.
Doch wer profitiert eigentlich von diesem Wechsel des Verkehrsmittels? Welche Berufspendler und deren Arbeitgeber profitieren sowohl persönlich als auch gesellschaftlich von der Entscheidung, das Auto stehen zu lassen und auf das Fahrrad umzusteigen?

Mit der Einführung motorisierter E-Bikes steigen nicht nur die Verkaufszahlen, auch auf den Straßen sind immer mehr Fahrräder zu sehen. Das Fahrrad scheint sich immer mehr als echte Alternative zum Auto zu etablieren. Berufsgruppen aus den verschiedensten Bereichen haben erkannt, dass es nicht nur umweltfreundlich, sondern auch effizient und praktisch für kurze Distanzen ist. Wer dabei an Postboten oder radelnde Lieferdienste denkt, liegt grundsätzlich nicht falsch. Doch die Gruppe potenzieller Fahrradpendler und -nutzer ist wesentlich größer.

Viele Berufspendler stehen vor der Aufgabe, täglich kurze Distanzen in einer begrenzten geografischen Region zurückzulegen, schnell zwischen verschiedenen Standorten wechseln zu müssen und dabei flexibel und unkompliziert an ihr Ziel zu gelangen. Und das haben viele Monteure und Handwerker, Hausmeister, Selbständige Fachleute wie Therapeuten, Berater oder Designer, Büroangestellte oder Mitarbeiter von kleinen bis mittelständischen Unternehmen, Ärzte und Mediziner, Hotelangestellte und Touristenführer, sowie Studenten und Eltern gemeinsam.

Für all jene, die Wert auf die unkomplizierte Erreichbarkeit von Kunden, Baustellen, Patienten, Geschäften und Gebäuden legen und sich darüber hinaus in stark frequentierte Umgebungen mit wenig Parkplätzen bewegen, erweist sich das Fahrrad oft als das optimale Fortbewegungsmittel. Denn die Verkehrssysteme vieler Städte sind schon jetzt überlastet und mit stetig wachsendem Verkehrsaufkommen gehen Staus, Luftverschmutzung und Stress einher.

Für diese Pendler lohnt sich ein Wechsel

Der Gedanke, von einem motorisierten Fahrzeug auf ein Fahrrad umzusteigen, mag anfangs als unpraktisch erscheinen, doch bei näherer Betrachtung bietet das Fahrradfahren oft mehr Komfort, als zunächst angenommen.
Für viele ist das Hauptargument gegen die Nutzung des Rades das Vorhandensein von ungemütlichem Wetter. Selbst wenn man dieses an erste Stelle setzt, ist es die Vielzahl der positiven Nebeneffekte, die erst bei der Nutzung des Rades in Erscheinung treten und einen Sinneswandel bewirken können.

Der Weg mit und zum Vehikel der Wahl ist meistens deutlich kürzer. Viele Räder können in Eingangsnähe abgestellt werden und sind so ohne viel Strecke und Umwege zu erreichen. Auch bei der Anreise profitieren Fahrradfahrer von der Nutzung direkter, kurzer Wege. Sei es das Einfahren in Einbahnstraßen in entgegengesetzter Richtung, das Umfahren von Pollern und Geländern oder die Nutzung nicht asphaltierter Wege als schnelle Abkürzung. Vergleicht man den erforderlichen Zeitaufwand für ein und dieselbe Strecke, sind Fahrräder bei kurzen Distanzen häufig effizienter als Autos. Verkehrsstaus auf überfüllten Straßen gehören der Vergangenheit an und die ständige Suche nach einem Parkplatz wird durch das Abstellen des Fahrrads nahezu überflüssig. Gerade Arbeitnehmer im Stadtzentrum oder in stark frequentierten Gewerbegebieten können erleichtert aufatmen.

Man spart nicht nur Zeit und reduziert sein Stresslevel im Verkehr, sondern fördert gleichzeitig die Gesundheit mit einem frischen, körperlich aktiven Start in den Tag. Wer keine Zeit hat, morgens eine Runde Gymnastik oder Yoga in seinen Zeitplan einzubauen, profitiert vom Fahrradfahren, erhöht seine körperliche Fitness und steigert sein allgemeines Wohlbefinden und seine Lebensqualität. Pendler starten ihren Tag nicht nur mit mehr Energie im Büro, sondern können ihre Zeit statt im Stau für persönliche Interessen, Sport oder Entspannung nutzen.

Neben Argumenten wie Stressreduktion und Verbesserung der Work-Life-Balance, freut sich ein fahrradfahrender Berufspendler vor allem über den Blick auf den Kontostand, wenn das Auto als Fahrzeug Nr. 1 abgewählt wird. Denn die Ersparnis ist deutlich spürbar. Bei einem Arbeitsweg von 10 km an 220 Tagen im Jahr bedeutet der Wechsel allein eine Spritersparnis von ca. 1.500 € pro Jahr. Neben den Kosten für den verbrauchten Kraftstoff, kommen Parkgebühren, Tickets wegen falschem Parken oder Geschwindigkeitsübertretung, erhöhter Bedarf an Reparatur und Inspektion und der persönliche Aufwand für die Wartung des Fahrzeugs noch dazu.
Das Fahrrad kommt wie das Auto auch als Dienstfahrzeug infrage. Durch eine Gehaltsumwandlung wird der Arbeitnehmer an der Leasingrate des Bikes beteiligt. Dadurch sinkt das zu versteuernde Einkommen und man zahlt weniger Einkommensteuer. Am Ende der Laufzeit kann das Rad zu einem Bruchteil des Anschaffungswertes übernommen werden. Bis dahin ist die private Nutzung des Dienstrades mit inbegriffen.

Sollte ein E-Bike für die Fahrt zum Einsatz kommen, sind befürchtete Erschöpfungszustände nach der Ankunft fast ausgeschlossen. Selbst wenn die körperliche Fitness den Einstieg erschweren mag, kann heutzutage jeder in überschaubarer Zeit auch anspruchsvollere Strecken fahren, ohne danach zwingend duschen oder sich zur Erholung lange ausruhen zu müssen. Dieser Fortschritt sorgt auch zukünftig dafür, dass die Nutzung des Rades als tägliches Transportmittel für die breite Masse attraktiver wird.

Unternehmen punkten mit radelnden Arbeitnehmern

Arbeitgeber können viele Vorteile verbuchen, wenn Sie das Fahrrad als Dienstfahrzeug in Betracht ziehen oder ihren radelnden Mitarbeitern mehr Raum verschaffen.
Nehmen wir zunächst die Vereinfachung der Bürokratie und die Reduzierung von Verwaltungskosten. Meistens wird das Fahrrad über einen Vertrag geleast und der Arbeitgeber zahlt Raten, Versicherung und Wartung für das Rad. Im Gegensatz zum Autoleasing sind die Verträge kürzer, einfacher gehalten und so schneller zu bearbeiten. Auch der Wartungs- und Pflegeaufwand oder die Anschaffungskosten sind bei einem Fahrrad deutlich geringer. Insgesamt ist die Anschaffung eines Dienstrades weniger aufwändig und kostenintensiv. Von steuerlichen Vorteilen, Vergünstigungen, Zuschüssen und Förderungen ganz abgesehen.

Wer sich für den Zuwachs von Rad fahrenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern engagiert, zeigt deutliches Interesse am Wohl seiner Mitarbeiter. Statistische Auswertungen der Krankenstände in großen Unternehmen konnten einen Rückgang der Krankentage bei den Arbeitnehmern verzeichnen, die ihren Weg zur Arbeit mit dem Rad zurücklegen. Unternehmen, die das Fahrradfahren fördern, signalisieren so nicht nur ein Bewusstsein für das Befinden ihrer Mitarbeiter, sondern verfügen über ein gesünderes und leistungsfähigeres Team.

Mehr Fahrräder und weniger Autos im unternehmerischen Fuhrpark lösen ein weiteres Problem vieler Unternehmen, wie zum Beispiel den Mangel an Parkplätzen. Ein Unterstand für Fahrräder, Fahrradbügel und -halter ist im Vergleich zu herkömmlichen Parkplätzen um ein Vielfaches effizienter, denn der gleiche Raum kann für viel mehr Fahrzeuge genutzt werden. Wer an Parkplatzfläche einspart, schafft so Platz für andere betriebliche Bedürfnisse und senkt die Ausgaben für gemietete Flächen.
Unternehmer setzen ein Signal für Nachhaltigkeit und Umweltschutz, was das Unternehmensimage positiv beeinflusst. Nicht nur bei Kunden und Mitarbeitern kommt diese Philosophie gut an, sie ist auch ein Zeichen für potentielle Fachkräfte. Für all jene, die in urbanen Gebieten mit Verkehrsstaus und Platzproblemen zu kämpfen haben, kann das Angebot, ein Dienstrad zu benutzen, äußerst attraktiv sein. Unternehmen können sich so als reizvolle Arbeitgeber positionieren und gewinnen gleich doppelt.

Geeignete Maßnahmen für den Umstieg

Damit der Umstieg vom Auto auf ein Fahrrad gelingt, sind einige Maßnahmen erforderlich, um den vermeintlichen Verlust an Komfort auszugleichen, den eine wettergeschützte Anreise mit sich bringt. Erstens ist eine sichere und gut ausgebaute Infrastruktur für Fahrräder unerlässlich. Zum Glück sind viele Städte und Unternehmen bereit, sich am Ausbau von Radwegen und Abstellplätzen für Räder zu beteiligen und vielerorts ist die Optimierung und der Ausbau von Verkehrswegen in vollem Gange. Dies schafft die Voraussetzungen für einen reibungslosen und sicheren Fahrradverkehr. So wird der Weg zur Arbeit nicht zum Spießrutenlauf, sondern zu einem erholsamen Start in den Tag.

Vor Ort ist es sinnvoll, geeignete Unterbringungen zur Verfügung zu stellen. Fahrräder, gerade E-Bikes, werden bei Dieben immer beliebter, da sie hohe Wiederverkaufserlöse erzielen. Daher ist es ratsam, sein Fahrrad nicht nur abzuschließen, sondern auch mit dem Rahmen an einer Halterung festzuschließen. Hier helfen Bügel und Halter aus Edelstahl, die entweder auf Bodenplatten montiert oder einbetoniert werden. Noch besser ist eine Kombination aus Unterstand und Fahrradständern. Räder, die nicht permanent im Regen, Schnee oder der prallen Sonne stehen, sind weniger reparaturanfällig und verschleißen nicht so schnell. Steht eine Fahrradgarage in Gebäudenähe, können die Wandflächen für zusätzliche Werbung oder Darstellung des Corporate Designs verwendet werden. Darüber hinaus bieten Sie auch Platz für Ladestationen, die für die tägliche Nutzung von E-Bikes wichtig sind.

Arbeitgeber können finanzielle Anreize bieten, um den Umstieg auf das Fahrrad zu fördern. Dies kann in Form von Zuschüssen für den Kauf von Fahrrädern, steuerlichen Vorteilen oder Vergünstigungen für Fahrradnutzung und -wartung erfolgen. Ein Mitarbeiter kann so sein Wunschrad anschaffen, ohne finanziell zu stark belastet zu werden. Die finanzielle Last kann durch staatliche Projektförderungen darüber hinaus noch gemindert werden.
Entscheidet sich ein Unternehmen dafür, den Fuhrpark um Diensträder zu ergänzen, helfen Informationskampagnen dabei, das Bewusstsein der Mitarbeiter für die Vorteile des Fahrradfahrens zu stärken. Arbeitgeber können Workshops, Seminare und Informationsveranstaltungen anbieten, um über die positiven Auswirkungen des Umstiegs zu informieren.

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