Nach dem Tod der elfjährigen Chantal aus Hamburg, die an einer Überdosis Methadon starb, hat die Staatsanwaltschaft die Räume des zuständigen Jugendamts durchsucht. Dabei seien 14 Akten, die Angaben zu Chantal und einem weiteren Pflegekind der Familie enthalten, kopiert worden, bestätigte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers gegenüber „Spiegel Online“. Neben dem Jugendamt wurden auch eine Geschäftsstelle des Verbunds Sozialtherapeutischer Einrichtungen (VSE) durchsucht.
Wegen des Verdachts der Verletzung der Fürsorgepflicht sei ein Ermittlungsverfahren gegen noch unbekannte Mitarbeiter des Jugendamts und des VSE eingeleitet, so die Staatsanwaltschaft. Die Leiterin des zuständigen Jugendamtes soll derweil am Dienstag bereits zurückgetreten sein. Die elfjährige Chantal lebte seit 2008 in einer Pflegefamilie und starb am 16. Januar nach einer Methadon-Vergiftung. Da sie das Medikament zu Hause gefunden hatte, wird gegen die Pflegeeltern wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.