Nach Massaker in Hula: Deutschland weist syrischen Botschafter aus

Aus Protest gegen das Massaker von Hula weist Deutschland den syrischen Botschafter Radwan Lutfi aus. Der Diplomat muss nun in den nächsten 72 Stunden die Bundesrepublik verlassen. Die Ausweisung erfolgt in einer konzertierten Aktion zusammen mit Frankreich, Großbritannien und Italien.

Bei dem Massaker in der Stadt Hula wurden am vergangenen Freitag 108 Menschen getötet, darunter zahlreiche Kinder. Die Mehrzahl der Menschen wurde offenbar gezielt hingerichtet. Weniger als 20 Tote seien durch Artillerie- oder Panzerbeschuss ums Leben gekommen, erklärte der Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Rupert Colville, in Genf. Der Vorfall in Hula löste international Entsetzen aus. Während die Opposition die Assad-Truppen für die Toten verantwortlich machte, sprach die syrische Regierung von einer Tat durch Terroristen. Seit dem März 2011 kommt es in Syrien zu Massenprotesten gegen die Regierung um Präsident Baschar al-Assad. UN-Angaben zufolge starben bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Opposition und den Sicherheitskräften bislang mindestens 10.000 Menschen.