Nach Fan-Krawallen in Ägypten: Kritik an Polizei wächst

Nach den schweren Fan-Krawallen bei einem Fußballspiel in Ägypten mit mindestens 74 Toten wächst die Kritik am Vorgehen der Polizei. So warfen Fans und Spieler des Clubs Al Ahly den Sicherheitskräften vor, bei den Randalen nicht eingegriffen zu haben. Zudem wurden erste Spekulationen laut, dass es sich bei dem Vorfall um eine gezielte Aktion von bezahlten Schlägern handelte.

Das Parlament in Kairo will am Donnerstag über die tödlichen Ausschreitungen beraten. Bei den Krawallen im ägyptischen Port Said wurden am Mittwochabend mindestens 74 Menschen getötet, über 1.000 Personen wurden verletzt. Etwa 170 Menschen sollen noch in Lebensgefahr schweben. Nach dem Abpfiff des Spiels waren Anhänger beider Mannschaften auf das Spielfeld gestürmt und bewarfen sich mit Steinen und Flaschen. Zudem wurden Feuerwerkskörper gezündet, wie auf Bildern des ägyptischen Fernsehens zu sehen war. Die meisten Opfer sollen im Gedränge erstickt oder an Kopfverletzungen gestorben sein. Einige Spieler und Besucher hatten sich Berichten zufolge noch in den Kabinen in Sicherheit bringen können. Bei den Spielen beider Mannschaften hatte es in der Vergangenheit bereits gewaltsame Ausschreitungen gegeben.