In der Welt der Zähne herrschen viele Halbwahrheiten und jeder Mensch hat ein paar gute Tipps
für die perfekte Zahnhygiene parat: Zahnseide für die täglich Pflege, Mundwasser
hilft gegen Bakterien oder elektrische Zahnbürsten reinigen gründlicher – so
die landläufige Meinung. Leider halten sich solche und andere Mythen sehr
hartnäckig in den Köpfen. Zahnarzt und Implantologe Milan Michalides mit eigener
Praxis in Stuhr bei Bremen räumt mit den drei gängigsten Irrtümern auf.
Mythos 1: Zahnseide täglich anwenden
Nach fast jedem Besuch verweisen Zahnärzte auf den notwendigen Einsatz von Zahnseide, um Karies in den Zahnzwischenräumen zu verhindern. „Doch leider erklären Ärzte nicht immer den richtigen Gebrauch
des Hilfsmittels, das bei falscher Anwendung mehr schadet als reinigt“, betont Milan Michalides. In dem Moment, in dem die gespannte Zahnseide den Kontaktpunkt zwischen den Zähnen überwindet, trifft sie ungebremst auf die Papillen, also das Zahnfleisch zwischen den Zähnen, und verursacht kleine
Verletzungen. Bei häufiger falscher Anwendung sieht die Spitze der Papillen wie gekappt aus und füllt nicht mehr den Zahnzwischenraum aus. Folge: Mundkeime dringen ungehindert ein und bilden die Grundlage für eine mögliche Parodontitis. „Wir empfehlen daher eher die Benutzung von Dentalbürsten. Mit diesen lassen sich Kontaktpunkte ideal von Bakterien reinigen und bieten keine Grundlage mehr für
krankhafte Veränderungen.“
Mythos
2: Mundwasser tötet Bakterien
Zur gesunden
Mundflora zählen mehr als 600 verschiedene Bakterienarten, die wie ein schützender
Film über unseren Zähnen, Schleimhäuten und der Zunge liegen und unsere
Immunabwehr stärken. Darunter befinden sich jedoch auch einige bösartige, wie
zum Beispiel Streptokokken oder Laktobazillen, die Karies, Parodontitis und Mundgeruch
verursachen. „Viele der krankmachenden Bakterien sind aber anaerob, das
bedeutet, sie benötigen keinen Sauerstoff und leben unter dem Zahnfleischrand.
Sie sind somit unerreichbar für Mundspüllösungen“, erklärt Milan Michalides. Mundwasser
eignet sich in erster Linie für das gute Gefühl und einen kurzzeitigen frischen
Atem. „Scharfes Mundwasser steigert jedoch nicht die Effektivität. Die Anzahl
an Bakterien, die dadurch zugrunde gehen, ist verschwindend gering“, betont der
Zahnarzt.
Mythos
3: Elektrische Zahnbürste gründlicher als Handbürste
Beide
Zahnbürsten erfüllen ihren Zweck. Wobei die elektrische, mit etwa 30.000
Bewegungen pro Minute, das Putzen durch rotierende Bürstenköpfe erleichtert. „Oftmals
sind jedoch die Borsten zu hart, sodass Zahnfleischreizungen und Putzdefekte
auftreten können“, weiß Milan Michalides. Neuere Modelle verfügen mittlerweile neben
der Zeitanzeige über eine Druckkontrolle, die wertvolle Hilfestellung gibt.
Durch die einfache Handhabung ist sie besonders für Kinder geeignet. Ältere
Menschen sollten zu einer elektrischen Bürste greifen, sobald die Motorik eine
optimale Putztechnik nicht mehr zulässt.
Für einen bestmöglichen
Schutz rät Milan Michalides: „Idealerweise morgens nach dem Aufstehen und abends
vor dem Zu-Bett-Gehen die Zähne gründlich reinigen, sodass wuchernde Bakterien
keine Chance haben.“ Neben einem jährlichen Kontrolltermin sorgt auch die professionelle
Zahnreinigung für gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln.
Weitere
Informationen unter www.zahnärzte-stuhr.de