Moskauer Gericht vertagt Berufungsverfahren um Pussy Riot

In Moskau hat ein Gericht das Berufungsverfahren um drei Mitglieder der kremlkritischen Punkband Pussy Riot auf den 10. Oktober vertagt. Das Gericht gab einem Antrag einer der Musikerinnen statt, ihren Anwalt auszutauschen. Jekaterina Samuzewitsch, Marija Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa waren Mitte August wegen Rowdytums aus religiösem Hass zu je zwei Jahren Straflager verurteilt worden.

Das Urteil hatte weltweit Kritik und Bestürzung ausgelöst. Die drei Frauen hatten am 21. Februar in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau mit einem sogenannten „Punk-Gebet“ die Jungfrau Maria um Erlösung von Präsident Wladimir Putin angerufen. Der Auftritt selbst wurde nach rund 30 Sekunden von Sicherheitskräften unterbunden, die drei Frauen saßen nach ihrer Festnahme rund fünf Monate in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen die drei Frauen war international scharf kritisiert worden. Viele Beobachter werteten das Verfahren als politischen Schauprozess.