Erzbischof Robert Zollitsch: „Es braucht heute Frauen und Männer, die mehr mit Taten als mit Worten zeigen, was gut ist.“
Minister Nils Schmid: „Unternehmerisches Handeln und gesellschaftliches Engagement gehen Hand in Hand“
Stuttgart, 27. Juni. Drei mittelständische Unternehmen wurden gerstern in Stuttgart mit dem „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2012“ ausgezeichnet: der Biomarkt Roland Geist GmbH aus Öhringen, die Reinert Kunststofftechnik GmbH & Co.KG aus Bissingen an der Teck und die Bäckerei Hermann Armbruster GmbH & Co im badischen Schutterwald. Sie erreichten in ihrer Größenkategorie jeweils den ersten Platz unter fünf Unternehmen, die aus 215 eingegangenen Bewerbungen für den Preis nominiert wurden. Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung positioniert sich damit in seinem sechsten Jahr erneut als bundesweit teilnehmerstärkster Wettbewerb, der Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten (CSR) kleiner und mittlerer Unternehmen auszeichnet. Der undotierte Preis steht unter dem Motto „Leistung – Engagement – Anerkennung“ und würdigt das freiwillige soziale und gesellschaftliche Engagement dieser Unternehmen.
„Wir staunen, wie viel Zeit und Herzblut die Betriebe aufbringen, um eine gute Idee voranzubringen“, führten die Caritasdirektoren Prälat Wolfgang Tripp (Stuttgart) und Monsignore Bernhard Appel (Freiburg) im Neuen Schloss in Stuttgart vor 400 Gästen aus. Ein solcher Einsatz verdiene Anerkennung, und diese wollten die Caritas und das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft mit dem Preis aussprechen. „Alle Bewerber des Mittelstandspreises gehen gesellschaftliche Probleme an und entwickeln neue, kreative Lösungen. Als Caritas halten wir das für ein Signal des Sozialen an die Gesellschaft.“
Für Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid ist die hohe Bewerberzahl erneut ein sichtbares Zeichen, dass es im Land eine gelebte Tradition unternehmerischer Verantwortung gebe, die über die reine Erfüllung gesetzlicher Vorgaben hinausgehe. „Die 215 Projekte zeigen, dass unternehmerisches Handeln und gesellschaftliches Engagement Hand in Hand gehen.“ Schmid sprach den Unternehmen und ihren Sozialpartnern dafür den Dank und die Anerkennung der Landesregierung aus und gab als Ziel vor: „Gemeinsam machen wir Baden-Württemberg zum CSR-Musterland.“
Erzbischof Robert Zollitsch würdigte anlässlich der Preisverleihung das soziale Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer. In Vertretung von Erzbischof Zollitsch sagte der Freiburger Weihbischof Bernd Uhl im Neuen Schloss, über Werte werde gern und viel gesprochen. Sie ließen sich aber nicht herbeidiskutieren und verordnen. „Es braucht heute Frauen und Männer, die mehr mit Taten als mit Worten zeigen, was gut ist. Frauen und Männer, die Werte in Freizeit und Beruf, in Familie und Unternehmen authentisch leben und glaubhaft umsetzen“, so Uhl im Namen von Erzbischof Zollitsch. Wie viel tagtäglich an ehrenamtlichem Engagement geschehe, ohne dass es in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werde, zeige sich an diesem Abend.
Die Preisträger kommen aus Öhringen, Bissingen an der Teck und Schutterwald
Den Preis für die Kategorie bis 20 Mitarbeiter erhielt die Biomarkt Roland Geist GmbH in Öhringen. Der Naturkostladen will Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen und beschäftigt daher drei Frauen mit Mehrfachbehinderungen. Der Biomarkt wurde rollstuhlgerecht umgebaut und die Mitarbeiterinnen haben bewusst direkten Kontakt mit den Kunden. Persönlich setzte sich das Ehepaar Geist dafür ein, dass die Frauen von der Agentur für Arbeit gefördert wurden und so ihre Arbeitsassistenz in der Einarbeitungsphase selbst finanzieren konnten.
In der zweiten Kategorie bis 150 Mitarbeiter ist der Preisträger die Reinert Kunststofftechnik GmbH & Co. KG aus Bissingen unter Teck. Das Unternehmen beschäftigt seit 15 Jahren Menschen mit Behinderung, die komplett in den Betriebsablauf integriert sind und teilweise im normalen Schichtbetrieb mitarbeiten. In der Region präsentiert das Unternehmen seine Arbeitsmodelle und wirbt dafür, dass auch andere Unternehmen Menschen mit Behinderung beschäftigen.
Sieger der dritten Kategorie bis 500 Mitarbeiter ist die Hermann Armbruster GmbH & Co in Schutterwald. Als Großbäckerei macht das Unternehmen immer wieder auf Notlagen aufmerksam und nimmt sich besonders den Bedürfnissen in der Region an. So wurde beispielsweise die längste Kaffeetafel Deutschlands ins Leben gerufen, bei der mehr als 6.300 Personen gegen eine Spende an der Tafel Kaffee und Kuchen erhielten.
Den Mittelstandspreis verleihen die Caritas in Baden-Württemberg und das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg bereits zum sechsten Mal.Zur Bewerbung eingeladen waren alle baden-württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die in unterschiedlicher Art und Weise Wohlfahrtsverbände, soziale Organisationen, Initiativen, Einrichtungen oder (Sport-)Vereine unterstützen und gemeinsam mit ihnen ein soziales Projekt auf die Beine stellen. Die öffentliche Anerkennung dieser Leistungen soll zugleich Motivation dafür sein, in der Dauerhaftigkeit dieses Engagements nicht nachzulassen. Bis zum 31. März 2013 kann man sich wieder um den Mittelstandspreis 2013 bewerben. Infos unter www.mittelstandspreis-bw.de.
Bilder mit den Preisträgern, den Veranstaltern und Vertreter der Schirmherren sowie eine ausführliche Beschreibung der Projekte stehen als Download unter www.dicv-rottenburg-stuttgart.caritas.de/12382.asp und unter www.mittelstandspreis-bw.de zur Verfügung. Filmmaterial zu den Gewinnern finden Sie als Download unter http://wtrns.fr/THDlQy8a1Olev9s (QuickTime Foto-Jpeg) oder unter http://wtrns.fr/oVV8r434i4KYTs (QuickTime H264).
Als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche vertritt die Caritas in Baden-Württemberg über 3.900 Einrichtungen mit mehr als 180.000 Plätzen in unterschiedlichen Hilfefeldern, in denen 59.000 Mitarbeiter/innen tätig sind.
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