Aon Hewitt veröffentlicht Ergebnisse des HR-Barometers 2012
Trotz angespannter Wirtschaftslage und andauerndem Kostendruck halten europäische Multinationals an einer expansiven Personalpolitik fest. Das zeigte die Untersuchung „European HR Barometer 2012“ von Aon Hewitt im Auftrag des European Club for Human Resources. 47 Prozent der Befragten wollen mehr Mitarbeiter einstellen – im wirtschaftlich stabileren Jahr 2011 waren es nur 28 Prozent. Auch an Weiterbildungs- und Entwicklungsprogrammen wird nicht gespart. Das zeigt deutlich: Unternehmen halten den Erfolgsfaktor Mitarbeiter für entscheidend in Bezug auf nachhaltiges Wachstum und Innovation. Daran rütteln selbst Euro- und Finanzkrise nicht. Vielmehr beurteilen viele HR-Verantwortliche die kritische Wirtschaftslage zunehmend als Chance und nicht als Bedrohung. So führen Talent Management und Führungskräfte-Entwicklung das Ranking der wichtigsten HR-Aktivitäten mit direktem Einfluss auf den Unternehmenserfolg an. Erstmals zeigt das HR-Barometer auf, dass sich fast alle der 52 befragten Unternehmen aus 13 Ländern – 62 Prozent davon börsennotiert – in der Verantwortung sehen, gegen die Jugendarbeitslosigkeit vorzugehen. Die bereits ergriffenen Maßnahmen reichen von Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen bis zur Schaffung neuer Trainee-Stellen.
„Dass die Unternehmen bei ihrer expansiven Linie in Sachen Personalpolitik bleiben, halte ich für ein gutes Zeichen“, so Dr. Wolf-Bertram von Bismarck, EMEA Talent Practice Leader bei Aon Hewitt. „Ich vertraue darauf, dass auch eine Verschlechterung der Wirtschaftslage hier keinen Riegel vorschieben wird.“ Denn die Unternehmen seien auf einem guten Weg. „Die Volatilität der Märkte steigt und der Wettbewerb wird schärfer. Das fordert von den Unternehmen mehr Wendigkeit und hohe praktische Umsetzungsqualität, die nur durch entsprechende personelle Ressourcen zu erreichen sind. Das macht ein effektives Personalmanagement und das Mitarbeiter-Engagement zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren im Unternehmen“, ergänzt von Bismarck, „wobei der Druck auf HR, zum Unternehmenserfolg beizutragen, weiter wachsen wird.“
Wachstumsaussichten trotz trüber Stimmung
Über die Hälfte der Befragten rechnet zwar damit, dass sich die Eintrübung der Wirtschaftslage weiterhin negativ auf die Unternehmensergebnisse auswirkt, aber nur ein Drittel geht davon aus, dass das auch HR-Programme beeinflusst. Zwei von drei nehmen an, dass Erträge und Investments dennoch wachsen werden, wenn auch nicht mehr im gleichen Ausmaß wie im Vorjahr. 67 Prozent der Unternehmen erwarten dabei mehr Gewinne aus nichteuropäischen Märkten, besonders aus China, Brasilien und dem Mittleren Osten. Besonders zu erwähnen: Erstmals seit langem wollen wieder mehr Unternehmen Stellen schaffen als abbauen.
Kosten, Talentmangel und Produktivität beeinflussen HR-Arbeit am stärksten
Im Gegensatz zu 2011 erobert die Kostensensibilität ihren Platz als wichtigster Einflussfaktor auf die HR-Arbeit zurück. Sie verweist den Talente- und Fachkräftemangel sowie anspruchsvolle Produktivitäts- und Gewinnziele auf Platz zwei und drei. Überraschenderweise tauchen soziale und politische Faktoren, wie die zunehmende Rolle sozialer Netzwerke, die Erhöhung des Renteneintrittsalters oder wachsende soziale Ungleichgewichte, nicht im Ranking auf.
Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung sind kurz- und längerfristige Priorität
Die kurzfristigen Prioritäten der HR-Tätigkeit sind, in Abhängigkeit von der Investitionsbereitschaft der Unternehmen, auf die Entwicklung der Mitarbeiter ausgerichtet. Für 2012 stehen bei 69 Prozent der Befragten Weiterbildungsprogramme im Vordergrund, dicht gefolgt von Aktivitäten zur leistungsgerechteren Vergütung. Die längerfristigen Ziele (bis 2014) decken sich mit denen aus dem Vorjahr, wenn auch insgesamt die Bandbreite an Prioritäten weiter gestreut ist als zuvor: Führungskräfte-Entwicklung, Mitarbeiter-Engagement und Bindung von Talenten führen die Liste an, gefolgt von Themen wie Nachfolgeregelungen, Messung und Entlohnung von Leistung und HR-IT-Systemintegration.
Jugendarbeitslosigkeit als Corporate Responsibility
Nahezu geschlossen sind alle Studienteilnehmer der Meinung, dass ihr Unternehmen eine Rolle im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit spielen muss. Sie sind davon überzeugt, dass das nicht allein Sache der Behörden ist. Neben Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen mit dem Ziel, relevante Inhalte voranzutreiben, setzen Unternehmen dabei auf erweiterte Praktikums- und Schnuppermöglichkeiten sowie eine gezieltere Informationspolitik. 78 Prozent sind bereit, neue Trainee-Stellen zu schaffen. Allerdings ist anzumerken, dass diese Maßnahmen sicherlich nicht ganz selbstlos ins Leben gerufen werden. Demographische Verschiebungen und Talentemangel führen dazu, dass Unternehmen alle Register ziehen müssen, um ihren Bedarf an Fachkräften zu decken.
HR sieht eigene Leistung und EU-Politik kritisch
Trotz der positiven Stimmung, die das HR-Barometer 2012 aufzeigt, ist nicht alles rosig in der Welt der HR-Verantwortlichen. Befragt nach der Erreichung ihrer Ziele schnitten nur zehn von 25 Themenbereichen gut ab. Besonders gut lief es europaweit in Sachen Corporate Governance, Investor Relations, Gesundheits- und Sicherheitsprogrammen sowie Corporate Social Responsibility. In den restlichen 15 blieben die HR-Verantwortlichen klar hinter den Vorgaben zurück. Die schlechtesten Ergebnisse erreichten sie bei Work-Life-Balance-Programmen, Kompetenzmanagement und Kennzahlensystemen. Zum Thema Diversity und Mitarbeitervielfalt haben die meisten Unternehmen ebenfalls noch keine Lösung. Auch die EU-Politik wird von den HR-Verantwortlichen zunehmend kritisch gesehen. Sie wünschen sich die Umgestaltung des Europäischen Arbeitsrechts in ein konsolidiertes und vereinfachtes Regelwerk sowie einen Wachstumsplan, der Ausbildung, Innovation und Forschung unterstützt. Handlungsbedarf sehen sie zudem immer noch in der Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität von europäischen Arbeitskräften.
Über die Studie
Die Studienergebnisse des HR-Barometers weisen seit 2006 jährlich Schlüsselthemen und Trends der künftigen HR-Arbeit im gesamten europäischen Raum aus und liefern umfassende Benchmark-Daten. Die Studie zielt darauf ab, Prioritäten und Entwicklungen zu benennen, die es Unternehmen in Europa ermöglichen, die betriebliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Teilnehmer waren HR-Verantwortliche von 52 führenden Unternehmen – davon 62 Prozent börsennotiert – aus 13 verschiedenen Ländern. Insgesamt beschäftigen diese 2,4 Millionen Menschen und generieren Umsätze von über 517 Milliarden Euro. Weitere Informationen zur Studie gibt es auf Anfrage an pressegermany( at )aonhewitt.com.
Über den European Club for human resources (EChr)
Gegründet wurde der Club im Jahr 2001 durch Senior Executives von Weltunternehmen mit Hauptsitz in Europa, die in ihrem Wirtschaftszweig Marktführer sind. Der Club hat es sich zum Ziel gesetzt, den Erfahrungsaustausch und Diskussionen über Fragestellungen im Bereich Human Resources anzuregen. Mit seinen Studien, Arbeitsgruppen und Seminaren leistet der Club einen Beitrag zugunsten eines europäischen Ansatzes im HR-Management und zur Unterstützung der strategischen Tätigkeit von HR-Leitern im Veränderungsmanagement. Weitere Informationen gibt es unter http://www.europeanclub-hr.eu/
Über Aon Hewitt
Aon Hewitt ist weltweit führend in Sachen HR-Lösungen. Das Unternehmen konzipiert, implementiert, kommuniziert und verwaltet Lösungen und Strategien in den Bereichen Human Resources, Investment Consulting, Pension Administration, Vergütung und Talent Management. Zudem berät Aon Hewitt in komplexen Fragestellungen der betrieblichen Altersversorgung. Weltweit ist Aon Hewitt mit mehr als 29.000 Mitarbeitern in 90 Ländern vertreten. In Deutschland arbeiten rund 400 Mitarbeiter an den Standorten München, Mülheim, Frankfurt, Wiesbaden, Stuttgart, Hamburg und Berlin. Weitere Informationen zu Aon Hewitt finden Sie unter www.aonhewitt.de.
Über Aon
Aon Corporation ist der führende globale Dienstleister für Risikomanagement, HR-Lösungen und Outsour-cing-Services sowie Versicherungs- und Rückversicherungsmakler. Weltweit ermöglichen es mehr als 61.000 Mitarbeiter durch ihr branchenführenden Wissen und ihre technische Know-how, Kunden in über 120 Ländern mit innovativen und effizienten Lösungen für Risikomanagement und Arbeitsproduktivität einen deutlichen Mehrwert zu bieten. Dafür wurde Aon mehrfach als weltbestes Broker-Unternehmen, Versiche-rungs- und Rückversicherungsmakler, Captive Manager und Berater für Sozialleistungen ausgezeichnet. Weitere Informationen zu Aon gibt es unter www.aon.com, unter www.aon.com/unitedin2010 zudem alles über die globale Partnerschaft zwischen Aon und Manchester United inklusive Trikotsponsoring des Vereins durch Aon.
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