Mit mehr Energieeffizienz aus der Krise? – Dann auch an Einbruchschutz denken!

Knappe Ressourcen und steigende Energiekosten bringen viele Menschen dazu, über Einsparmöglichkeiten im eigenen Zuhause nachzudenken. Besonders jetzt in der teuren Winterzeit animieren die gestiegenen Heizkosten, nach Alternativen zu Gas, Öl & Co. Ausschau zu halten.

Doch was nützt die energetisch optimierte Heizung, wenn die Wärme schnell wieder entfleucht, weil Fenster und Türen 20 Jahre oder älter sind? Daher lohnt es sich, im Rahmen einer Heizungssanierung auch Fenster und Türen in den Blick zu nehmen – und das ist gleichzeitig die beste Gelegenheit, auch an das Thema „Einbruchschutz“ zu denken.

In 2023 ändern sich die Fördermöglichkeiten für Einbruchschutz. Vom Bund werden keine Fördermittel mehr allein für den Einbruchschutz zur Verfügung gestellt. Kombiniert man aber Einbruchschutz mit Energieeffizienz und baut neue Fenster und Türen ein, die sowohl einbruchhemmend ausgestattet sind als auch energetische Anforderungen erfüllen, gibt es eine Förderung des BAfA (Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)

Steigende Zahlen, erhöhter Beratungsbedarf

Eine Studie – die bislang größte deutsche Studie zu Sicherheit und Kriminalität in Deutschland (SKiD) – ergab, dass sich die Menschen in Deutschland in Sachen Kriminalität am meisten davor fürchten, Opfer von Wohnungseinbrüchen und Internetbetrug zu werden. Knapp 47.000 Menschen ab 16 Jahre haben an der Studie teilgenommen. Die Sorge, im Internet betrogen zu werden, gaben dabei 42% der Befragten an. Angst vor einem Wohnungseinbruch haben 27% – eine Sorge, die nicht unbegründet scheint, wie aktuelle Zahlen des Landeskriminalamts NRW zeigen.

In NRW ist die Zahl der Wohnungseinbrüche nach jahrelangem Rückgang erstmals wieder deutlich angestiegen. Von Januar bis Oktober 2022 registrierte das Landeskriminalamt NRW 18.840 Einbrüche und Einbruchsversuche in Häuser und Wohnungen. Das waren 30% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Wer nun sein Zuhause vor EinbrecherInnen absichern möchte, findet im Netzwerk „Zuhause sicher“ Unterstützung. Der gemeinnützige Verein steht mit Informationen zur Einbruchprävention, Kontaktdaten der polizeilichen Beratungsstellen und örtlichen Fachtrieben sowie einer Präventionsplakette Ratsuchenden zur Seite und begleitet sie auf dem Weg zum sicheren Zuhause.

Mechanik vor Elektronik

Das beinhaltet zum einen, das Eigenheim gemäß der polizeilichen Empfehlungspraxis abzusichern. Hier gilt „Mechanik vor Elektronik“. Denn mechanische Sicherheitstechnik stiehlt EinbrecherInnen etwas, wovon sie besonders wenig haben – Zeit. Und so bleibt der Einbruch im Versuch stecken und der Täter bricht seine Tat ab.

Bei der Auswahl der Sicherheitstechnik und des Montagebetriebs rät die Polizei auf Qualität zu achten. Ihre Qualität können Sicherheitsprodukte durch eine entsprechende DIN-Prüfung nachweisen – und Fachbetriebe z. B. durch die Aufnahme auf den polizeilichen Adressennachweis.

Neue Fenster und Türen sollten nach DIN EN 1627 geprüft/zertifiziert sein und mindestens die Widerstandsklasse RC-2 besitzen. Rüstet man vorhandene Fenster und Türen mit Sicherheitstechnik nach, kann man z. B. Beschläge verwenden, die nach DIN 18104 Teil 2 geprüft sind, oder Aufschraubsicherungen montieren lassen, die die Prüfung nach DIN 18104 Teil 1 absolviert haben.

Die grundsätzlichen Empfehlungen und Prüfnomen hat das Netzwerk „Zuhause sicher“ in seinen Einbruchschutz-Leitfäden zusammengestellt:

www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz/minibuch-leitfaeden

Deutschlandweit bieten die Polizeibehörden Sicherheitsberatungen für EigentümerInnen und MieterInnen an. Die Polizeilichen FachberaterInnen informieren kompetent und kostenlos zu Schwachstellen am Gebäude, Täterarbeitsweisen und wirksamen Möglichkeiten, sich und sein Zuhause zu schützen.

Sind die polizeilichen Empfehlungen umgesetzt, können BewohnerInnen als sichtbares Zeichen ihres Engagements um die Sicherheit zuhause die „Zuhause sicher“-Präventionsplakette erhalten. Der gemeinnützige Verein, der auf Initiative von Polizeibehörden ins Leben gerufen wurde, hat gemeinsam mit den polizeilichen Partnern bundesweit bereits über 11.000 Präventionsplaketten vergeben.

Vollständig wirksam wird die Sicherheitstechnik schließlich, wenn sie dann benutzt wird. Die Erfahrung im Netzwerk „Zuhause sicher“ zeigt, dass TäterInnen Einbrüche in gesicherte Häuser gelingen, weil die Sicherheitstechnik nicht aktiviert wurde. Egal, ob die Bewohner Haus oder Wohnung nur kurz verlassen oder länger abwesend sein werden – die vorhandene Sicherheitstechnik sollte immer genutzt werden.

Damit steht am Ende des Weges zum sicheren und energieeffizienten Zuhause das gute Gefühl, sich daheim rundum wohl und geborgen fühlen zu können.

 

Weiterführende Links:

Netzwerk „Zuhause sicher“

Polizeiliche Beratungsstellen

Das aktuelle Förderprogramm des BAfA