Mit Einbruchschutz das Klima schützen

Durch Einbruchschutz schützt man sich und sein Zuhause vor EinbrecherInnen. Kann man dabei auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten? 

 

Infobox

 

Einbruchschutz und Klimaschutz

 

·  Einbruchdiebstahl trägt größten Teil des CO2-Fußabdrucks von Kriminalität

·  durch Präventionsmaß-nahmen kann CO2 eingespart werden

·  klimafreundliche Leistungen gibt es auch rund um Einbruchschutz

·  „Zuhause sicher“-Partner setzen Maßnahmen zum Klimaschutz um

Britische Forschende um Helen Skudder beschäftigten sich mit den CO2-Emissionen durch Kriminalität und Prävention. Danach schätzen die Forschenden den CO2-Ausstoß durch Kriminalität insgesamt in den beiden britischen Regionen auf 4 Millionen Tonnen in 2011. Sie fanden heraus, dass Einbruchdiebstahl mit 30 Prozent den größten Anteil am CO2-Fußabdruck der Kriminalität trägt. Dabei berücksichtigen die Forschenden auch die Wiederbeschaffung gestohlener und beschädigter Gegenstände. Dies lege nahe, so die Studienautoren, dass Präventionsmaßnahmen gemeinsam mit Maßnahmen zur Erhöhung der Wiederbeschaffungsquote effektiv zur CO2-Einsparung beitragen könnten.

CO2 durch Einbruchsicherungen einsparen

In einer weiteren wissenschaftlichen Arbeit stellen die Forschenden heraus, dass effektive Einbruchprävention keinen signifikanten CO2-Fußabdruck im Vergleich zu den Emissionen durch Einbruchdiebstähle aufweist. Die Autoren zeigen zudem, dass Fenstersicherungen sowohl die effektivsten als auch CO2-arme Sicherungen seien. Kombinationen aus Fenstersicherungen, Türsicherungen sowie Innen- und Außenbeleuchtung erwiesen sich ebenfalls als effektiv und CO2-arm. Alarmanlagen und Videotechnik erbrächten nicht ganz die gleiche Leistung, da sie einen höheren CO2-Fußabdruck besäßen und weniger Schutz vor Einbrüchen böten. Im Ergebnis, so die Studie, könnten durch eine sinnvolle Auswahl aus den Einbruchschutz-Maßnahmen CO2-Emissionen eingespart werden.

 

Klimafreundliche Leistungen rund um Einbruchschutz

Wer durch Anwesenheitssimulation und damit z. B. Licht EinbrecherInnen abschrecken möchte, kann energiesparende LED-Beleuchtung einsetzen. Zur guten Sichtbarkeit der eigenen Hausnummer – um im Notfall von Rettungskräften schnell gefunden zu werden – kann ggf. eine Solarleuchte energieeffizient beitragen.

Fenster und Türen im Bestand können mit fachlicher Unterstützung eines Handwerksbetriebs regelmäßig gewartet, ggf. repariert und so dauerhaft funktionstüchtig gehalten werden. Einbruchhemmende Beschläge, Fenstergriffe, Mehrfachverriegelungen, Querriegel und vieles mehr lassen sich oft sinnvoll nachrüsten.

Wer sich für neue Fenster und Türen entscheidet, kann diese in einer geprüften/zertifizierten einbruchhemmenden Variante (DIN EN 1627, ab Widerstandsklasse RC 2) bestellen und darauf achten, dass die aktuell besten Energieeffizienz-Werte erreicht werden. Fenster und Türen aus nachhaltiger Holzwirtschaft oder recycletem Kunststoff tragen zusätzlich zur Nachhaltigkeit bei. Wer neu baut, kann zudem ökologische Baustoffe verwenden, ein energiesparendes KfW- oder Passivhaus errichten und Energiespartechnik wie Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen einplanen. Darüber hinaus kann man darauf achten, dass Fenster und Türen oder im Neubaufall ggf. das ganze Haus selbst wieder recyclebar sind.

Wertsachen können zudem abgesichert in DIN-geprüften Tresoren aufbewahrt werden. Auch hier gibt es inzwischen Anbieter, die mit nachwachsenden und recyclingfähigen Naturmaterialien arbeiten.

Auch bei der Absicherung über Versicherungen lässt sich auf Klimaschutz achten. So gib es Anbieter, die Anreize für Reparatur statt Neukauf setzen und Versicherungs-Beiträge in nachhaltige Fonds investieren.

Bei der Auswahl der Unternehmen, mit denen man sein Absicherungsprojekt – von der smarten Beleuchtung, über einbruchhemmende Sicherheitstechnik bis zur Versicherung – umsetzen möchte, kann man ebenfalls auf das klimafreundliche Handeln des Betriebs selbst achten.

So gibt es inzwischen zahlreiche Unternehmen, auch unter den „Zuhause sicher“-Partnern, die z. B. Ökostrom verwenden oder eine eigenen Photovoltaikanlage betreiben, die ihre Monteure mit E-Fahrzeugen zur Baustelle fahren lassen und fair produzierte Arbeitskleidung nutzen, die Parkplatzflächen begrünen, Mitarbeiter-Bäume pflanzen oder Insektenhotels auf dem Betriebsgelände aufstellen. Von der grünen Suchmaschine über Verpackungen aus recycletem Papier bis zur Heizung mit Zyklon für Alt- und Restholz bringen die Unternehmen über zahlreiche nachhaltige Aktivitäten Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit in Einklang.

Weiterführende Links:

Netzwerk „Zuhause sicher“

Eigenen CO2-Fußabdruck berechnen

Studien-Quellen

  • Skudder, Helen / Druckman, Angela / Cole, John / McInnes, Alan / Brunton-Smith, Ian / Ansaloni, Gian Paolo: Addressing the Carbon-Crime Blind Spot. A Carbon Footprint Approach. In: Journal of Industrial Ecology. 2016. Vol. 21, Nr. 4. S. 829-843.
  • Skudder, Helen / Thompson, Rebecca / Brunton-Smith, Ian / Druckman, Angela: Can burglary prevention be low-carbon and effective? Investigating the enviromental performance of burglary prevention measures. In: Security Journal. Februar 2018.