Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will Russland dafür gewinnen, den politischen Druck auf Syrien zu verstärken. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin ankündigte, will Merkel das Thema bei Wladimir Putins Besuch am Freitag ansprechen. Die Kanzlerin werde „mit Sicherheit versuchen, die russische Seite zu überzeugen, genau wie wir auf den politischen Prozess zu setzen“, sagte Seibert.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat indessen eine bewaffnete Intervention in Syrien entschieden abgelehnt. „Für Spekulationen über militärische Optionen besteht aus Sicht der Bundesregierung kein Anlass“, sagte er der „Welt“. Man wolle den Menschen in dem Land helfen und einen Flächenbrand in der Region verhindern. Zuvor hatte Frankreichs Präsident François Hollande den Einsatz von Kampftruppen ins Gespräch gebracht, um die Gewalt in Syrien zu stoppen. In Syrien gibt es erneut Hinweise auf ein Massaker an Gegnern des Assad-Regimes. Nach Angaben der UNO wurden in der Provinz Deir al-Sol im Osten des Landes 13 Leichen gefunden, die zum Teil aus nächster Nähe erschossen worden seien. Bereits am vergangenen Freitag waren bei einem Massaker in Al Hula nach UN-Angaben 108 Menschen getötet worden.