Bundeskanzlerin Angela Merkel ist überzeugt, dass junge Leute im geeinten Europa ihre Zukunft sehen – trotz der Euro-Krise. Der europäische Gedanke sei stark genug, um die Krise zu überstehen, sagt Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. Sie geht auch davon aus, dass sich mit dem neuen französischen Präsidenten eine „gute Zusammenarbeit“ entwickeln wird.
Durch die gemeinsamen Vorstellungen von Demokratie, Meinungs-, Religions- und Reisefreiheit seien die Europäer „sehr stark geeint“, sagte Merkel. Zudem werde sich immer stärker bemerkbar machen, dass die EU nur gemeinsam etwas auf der Welt durchsetzen könne. Am sechsten EU-Projekttag besucht die Bundeskanzlerin am Montag eine Berliner Oberschule, um mit den Jugendlichen über Europa zu diskutieren. 2007 hat Merkel diesen Tag ins Leben gerufen. Es werde nicht schwieriger, junge Leute von Europa zu überzeugen, sagte Merkel, „aber ein bisschen anders“. Denn einerseits gebe es die Diskussion um den Euro, andererseits gebe es „auch Dinge, die werden immer selbstverständlicher“. Sie freue sich darüber, „dass Studenten fast alle ein Semester irgendwo in einem anderen europäischen Land verbringen“, so Merkel. Sie wünsche sich, dass dies auch für Auszubildende selbstverständlich werde. Wenn junge Leute einen Pass und ein Visum bräuchten, um zu reisen, lernten sie schätzen, „was man in Europa hat“, so Merkel. „Man kann schon noch mal darauf hinweisen, dass es Regionen in der Welt gibt, wo man nicht so einfach hin und her reisen kann.“ Gefragt, ob auch mit dem neuen französischen Präsidenten eine stabile Partnerschaft möglich sei, antwortet die Bundeskanzlerin: „Ja, das glaube ich, denn wir wissen seit Bestehen der Bundesrepublik, dass eine gute deutsch-französische Beziehung einfach ganz wichtig ist – für beide Länder. Und deshalb freue ich mich, dass ich am Dienstag zum ersten Mal François Hollande als neuen französischen Präsidenten in Berlin begrüßen kann. Das wird ein Kennenlerngespräch, aber ich denke, daraus wird sich eine gute Zusammenarbeit entwickeln.“