Was CIOs vom Münchner Biergarten lernen können: Self Service, viel Freiheit und nützliche Infrastruktur
Düsseldorf/München, 5. August 2011 – In der Wirtschaft ist es üblich, dass der Finanzvorstand irgendwann an die Spitze des Unternehmens wechselt. Warum ist der so genannte Chief Information Officer (CIO) nur selten oder gar nicht im Gespräch, wenn es um die Leitungsspitze eines Unternehmens geht? Die Relevanz der Informationstechnologie steigt, aber die Bedeutung der IT-Chefs geht weiter den Bach runter, wie eine Umfrage des IT-Beratungshauses Harvey Nash belegt http://www.harveynash.com/ciosurvey/. Nicht ganz unschuldig an diesem negativen Trend seien die IT-Anbieter, so die Analyse des Harvey Nash-Geschäftsführers Udo Nadolski (siehe den Service Insiders-Bericht: http://bit.ly/nQZq8a). IT-Führungskräfte dürften sich nicht hinter ihren Bits und Bytes verschanzen. Gefragt seien Kompetenzen für das Kerngeschäft.
Methodenkompetenz statt Wegbügeln
Nach Ansicht von Modcomp-Vorstand Wolfgang Schlegel fehle es vielen IT-Anbietern an Methoden-Kompetenz, um aus den zahlreichen Kanälen jene Informationen zu extrahieren, die sinnvoll und hilfreich sind. „Wenn ich in die falsche Richtung laufe, dann werde ich nicht besser, wenn ich das zukünftig auch noch deutlich schneller kann“, so Schlegel. Vielleicht brauche man auch eher einen Chief Data Officer (CDA), um aus den umfangreichen Daten nützliche Informationen für das Kerngeschäft des Anwenderunternehmens zu schöpfen.
Vonnöten wäre mehr Offenheit bei den IT-Chefs für technologische Veränderungen, die das Web 2.0 losgetreten hat, so der Silicon-Blogger Siegfried Lautenbacher http://bit.ly/pFUtQW. „Statt auf Bedürfnisse zu schauen, bügelt die IT ein Standardmodell drüber. Das führt naturgemäß zu Frustrationen. Bis nämlich das neue Smartphone durchgetestet und auf Sicherheit überprüft ist, hat es der Anbieter schon längst wieder gekündigt. Bindet man das iPhone in die Standardprozesse des Unternehmens ein, ist der Spaß auch gleich wieder vorbei. In solchem Denkraster sind Cloud & SaaS, Skype & Social Media, Tablets und ähnliche aus der Consumer IT importierten Werkzeuge die natürlichen Feinde der IT-Abteilung. Sie gelten als verwerfliche Schatten-IT. Umgekehrt schimpfen die Endanwender auf die starre unflexible IT“, führt Lautenbacher aus.
Über lichte Orte der lockeren Liberalität
Das anbrechende „Post-PC-Zeitalter“ werde indes alle zwingen, neu über die Beziehung zwischen der Kommunikationstechnologie in Unternehmen und dem Nutzer nachzudenken. Der Biergarten als lichter Ort der lockeren Liberalität wäre kein schlechtes Vorbild für die Zukunft der Unternehmens-IT. „Viel Self Service, viel Freiheit und alles an Infrastruktur, was der Nutzer braucht“, so das Credo von Lautenbacher.
Die nötige Offenheit müssten auch die Anbieter von Kommunikationstechnologie mitbringen, sagt Deutschland Jürgen Signer vom ITK-Spezialisten Aastra. Der Siegeszug von Smartphones und Tablet-PCs wirke sich auch auf die Geschäftswelt aus. „Es wird immer mehr Mitarbeiter in Unternehmen geben, die mobil arbeiten und höchst unterschiedliche Endgeräte einsetzen. Für unsere Lösungen ist es daher unabdingbar, hier eine Integrationsleistung zu bringen. Ein CIO tut sich in Zukunft keinen Gefallen, wenn er versucht, sich auf ganz wenige Standard-Endgeräte zu konzentrieren. Das wird er nicht durchhalten können gegen die Anwender. Es rücken viele junge Mitarbeiter nach, die technologisch das nachfragen, was sie auch privat schon lange nutzen. Ein CIO sollte diese Dienste in seine IT-Infrastruktur einbauen, sonst entstehen Probleme bei der Rekrutierung von neuem Personal“, erklärt Signer.
Beim Kampf um die jungen Talente könnten sich die technologischen Restriktionen negativ auswirken. Das sei auch ein Indikator für die gesamte Unternehmenskultur. „Für die Technologie-Anbieter ist es unverzichtbar, einfache und offene Lösungen auf den Markt zu bringen. Mit der Aastra-400-Produktfamilie haben wir einen großen Schritt in diese Richtung gemacht. Auf dieser Plattform sind bereits zahlreiche Applikationen vorinstalliert und können bei Bedarf leicht freigeschaltet werden. Wir müssen offene Standards bedienen, ansonsten hat man als Anbieter in Zukunft keine Chancen mehr“, resümiert Signer.
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