Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat scharfe Kritik am Umgang der Ukraine mit der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko geübt. Die Inhaftierung der Oppositionsführerin sei „völlig inakzeptabel“ und werfe einen tiefen Schatten auf das Nachbarland, sagte Medwedew bei einem Treffen mit Menschenrechtlern in Moskau. Er ezbeeichnete die Lage in der Ukraine als „höchst befremdlich“.
Harte Bandagen seien in der politischen Auseinandersetzung normal, aber das rechtfertige nicht die Inhaftierung direkter Rivalen nach einem politischen Prozess, betonte der Präsident. Russland hatte das Verfahren gegen Timoschenko bereits mehrfach kritisiert. Die Führung in Moskau sieht in dem Prozess ein Druckmittel Kiews, neue Gasverträge mit günstigeren Konditionen auszuhandeln. Auch deutsche Politiker solidarisieren sich mit Timoschenko und planen einen Boykott der anstehenden Fußball-EM.