Netzwerk für Krankenhäuser in Kamerun gegründet
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ – Aristoteles war vermutlich nie in Kamerun. Dennoch könnte sein Satz der Leitspruch des neugegründeten Netzwerkes „Medical Network Cameroon“ (kurz MedNetCam) werden. Gefunden hat sich ein lockerer Verbund aus drei deutschen Hilfsvereinen, die bereits seit einigen Jahren medizinische Ausrüstung für Krankenhäuser in Europa sammeln und nach Kamerun verschiffen. Dazu eine weitere Organisation aus der Schweiz sowie medizinisches Fachpersonal aus Luxemburg, und acht Krankenhäuser in Kamerun, mit verschiedenen Fachrichtungen und unterschiedlichem Bedarf an Materialien und Fortbildungen.
Nach Bestandsaufnahme im vergangenen Jahr wurde im Frühjahr 2017 eine Recherchereise in den Westen Kameruns organisiert. Allesamt ehrenamtlich, Reisekosten aus eigener Tasche bezahlt, ging es auf eine 2-wöchige Rundfahrt. Viele Gespräche mit den Verantwortlichen in den lokalen Krankenhäusern wurden geführt, um den Grundstein für das neue Netzwerk zu legen.
Der Meckenheimer Verein „Bon Secours Kamerun e.V.“ (www.bon-secours.de) hat die organisatorische Federführung übernommen, um die Aktivitäten der weiteren Netzwerkmitglieder zu koordinieren (Medical Network Cameroon). Mit dabei ist die „Humanitäre Hilfe e.V.“ aus Landsberg, „WMF Barmherzigkeit e.V.“ aus Gmund sowie „KamerunGO!“ aus Winterthur/Schweiz. Des Weiteren Ärzte und Pflegekräfte, die in ihrer Freizeit in den Krankenhäusern in Kamerun operieren, untersuchen und Weiterbildungen durchführen.
Nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe
Ende Oktober hat „Bon Secours Kamerun e.V.“ die Ziele des Netzwerks „Medical Network Cameroon“ seinen Mitgliedern, Gästen und der Presse erläutert. Es wurden verschiedene Filme gezeigt, in denen sowohl das Netzwerk als auch die verschiedenen Krankenhäuser vorgestellt wurden. Bei den Gesprächen mit den europäischen und Kameruner Chefärzten war der Tenor in allen Häusern der gleiche: neben medizinischen Geräten und Mobiliar wird dringend Fachwissen im medizinischen, hygienischen, pflegerischen und technischen Bereich benötigt. „Wir werden unsere ganze Energie in das neue Netzwerk MedNetCam einbringen“, so Georg Schorn, der Vorsitzende von Bon Secours Kamerun. „Vor allem in der Fort- und Weiterbildung der Ärzte, aber auch der Pfleger und Medizintechniker sehen wir die beste Option, dass auf längere Sicht die Partnerkrankenhäuser eigenständig den Standard verbessern und halten können.“
Ende Januar 2018 wird ein Team aus Ärzten, Schwestern, Pflegern und Technikern aus Luxemburg und Landsberg auf den nächsten Einsatz mit verschiedenen Fortbildungen gehen. Ziel ist die nachhaltige Verbesserung der Qualität der medizinischen Arbeit.
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