Magazin: Durchbruch in Taliban-Gesprächen durch Bundesregierung vermittelt

Die Eröffnung eines Büros der Taliban in Katar geht nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ auf die erfolgreiche Vermittlung der Bundesregierung zurück. Den ersten Kontakt ins Umfeld von Tayyeb Agha, dem Unterhändler der Taliban, habe demnach der Bundesnachrichtendienst (BND) Ende 2009 hergestellt. Seit dem Frühjahr 2010 hätten erst der deutsche Afghanistan-Beauftragte und anschließend sein Nachfolger zwischen der US-Regierung und dem Islamisten vermittelt.

Das entscheidende Treffen habe Ende November 2010 in München stattgefunden. Der BND habe dazu laut „Spiegel“ eine kleine Taliban-Gruppe um Agha mit der Falcon-Dienstmaschine vom Persischen Golf abgeholt und nach München geflogen. Dort hätten die Taliban erstmals eine Delegation der US-Regierung getroffen, die aus Diplomaten des State Department sowie aus Geheimdienst- Beamten bestanden haben soll. Die Eröffnung des Büros in Katar soll der Auftakt zu politischen Verhandlungen zwischen der US-Regierung, der afghanischen Regierung und den Taliban sein. In den bisherigen Gesprächen hätten die Taliban signalisiert, dass sie bereit seien, sich vom Terrornetzwerk Al-Kaida zu distanzieren. Das hatte die US-Regierung als Bedingung für ein Friedensabkommen formuliert.