Der Lufthansa-Passage Vorstand Kay Kratky hat Darstellungen widersprochen, wonach die Lufthansa grundsätzlich 20 oder 30 Ausnahmen vom Nachtflugverbot in Frankfurt fordert. Vielmehr habe die Airline die Startzeiten in Frankfurt für die späten Verbindungen soweit vorverlegt, dass planmäßig alle Flugzeuge lange vor 23 Uhr, also vor Beginn des Nachtflugverbots, in der Luft seien, sagte Kratky im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagausgabe). Beispielsweise verlasse der letzte Interkontinentalflug nun um 22.15 Uhr das Gate, zuvor seien die Maschinen um 22.50 Uhr von der Gebäudeposition in Richtung Startbahn los gerollt.
Die letzten kontinentalen Flüge verließen gegen 22.30 Uhr das Gate, bevor sie etwa 15 Minuten später in der Luft seien. Das zeige, dass man sich schnell und entschieden die Anforderungen des Nachtflugverbots in Frankfurt erfüllt habe und alle Möglichkeiten zur zeitlichen Pufferung nutze. Damit befinde sich die Lufthansa in der Praxis sogar ziemlich genau auf der Linie, die auch harte Kritiker verträten. Kratky wünscht sich aber schon, dass keine vollbesetzte Maschine mehr der Start verwehrt wird, wenn es doch einmal kurz nach 23 Uhr wird. Dabei sei aber klar, dass das nur unverschuldete Ausnahmen seien dürfen. Tatsächlich liegt die Lufthansa damit ziemlich nah an dem, was beispielsweise Frank Kaufmann, Abgeordneter der Grünen im hessischen Landtag, vertritt. Er hatte unlängst ebenfalls der F.A.Z. gesagt, wenn planmäßig um 22.30 Uhr der letzte Flieger abhebe, dann solle auch mal einer nach 23 Uhr starten dürfen, wenn die Airline dafür nichts könne und es eine Ausnahme bleibe. Keiner könne daran interessiert sein, Hunderte Fluggäste in Frankfurter Terminal campen zu lassen.