Linkspartei-Chef Ernst will Dispo-Zinsen gesetzlich deckeln

Die Linkspartei fordert eine gesetzliche Obergrenze für Dispo-Zinsen. „Wir wollen, dass die Zinsen für Dispo-Kredite und Überziehungen gesetzlich auf fünf Prozentpunkte über dem Zentralbankzins gedeckelt werden. Das wäre aktuell ein Höchstzins von sechs Prozent“, sagte Parteichef Klaus Ernst der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.

Hintergrund der Forderung sind die Durchschnittszinsen für Überziehungs- und Kreditkartenkredite. Nach der Zinsstatistik der Bundesbank sind sie zwischen Dezember 2010 und Dezember 2011 von 9,95 auf 10,29 Prozent gestiegen. Dabei lag der Leitzins der Europäischen Zentralbank EZB, zu dem sich Banken dort Geld leihen können, zu jenen Zeitpunkten bei einem Prozent. „Wenn sich eine Bank für ein Prozent Geld von der EZB leiht und dann von ihren Kunden zehn Prozent Zinsen bei Kontoüberziehung verlangt, dann darf man das Wucher nennen“, sagte Ernst.