Linken-Chef Riexinger: Merkel soll sich den Verzweifelten stellen

Kritik an seiner zeitgleichen Demonstrationsteilnahme zum Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Athen hat der Vorsitzende der Linkspartei Bernd Riexinger zurückgewiesen, ebenso wie den Vorwurf eines gezielten Affronts. Sein Athen-Besuch sei „schon lange vorher geplant“ gewesen und habe vor allem der Eröffnung einer Niederlassung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Griechenland gegolten, sagte Riexinger der „Welt“. Außerdem habe er ein Kinderkrankenhaus besucht und Gespräche mit politischen Freunden geführt, erfuhr die „Welt“ aus Parteikreisen.

Riexingers Äußerungen gegenüber der „Welt“ im vollen Wortlaut: „Mein Besuch in Athen ist schon lange geplant. Ich demonstriere hier mit, weil ich ein Zeichen der Solidarität und Verständigung setzen will. Eigentlich sollte sich Merkel den verzweifelten Menschen stellen. Wir sind immer solidarisch, wenn Leute gegen die Kürzung von Löhnen, Renten und Sozialleistungen kämpfen. Wenn wir alle für ein einiges Europa sind, dann muss es auch möglich sein, dass wir über Grenzen hinweg gegen eine falsche europäische Politik demonstrieren. Ich wäre dafür, dass die Gewerkschaften europaweit gleichzeitig dagegen protestieren, dass die Arbeitnehmer und Rentner die Schulden der Reichen bezahlen.“