Die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, hält sich eine Zusammenarbeit ihrer Partei mit der SPD unter Peer Steinbrück nach der Bundestagswahl 2013 offen. „Wenn die Position stimmt, schließe ich nichts aus“, sagte sie „Cicero Online“. „Wir sind sehr prinzipientreu, wenn es um die Inhalte geht, aber wir sind nicht dogmatisch, wenn es um Personen geht.“
Zugleich übte sie Kritik an Peer Steinbrück. Er sei kein geeigneter Kanzlerkandidat. „Die SPD muss sich jetzt entscheiden, folgt sie ihrem Herzen nach links oder ihrem Kandidaten nach rechts. Es war nicht besonders klug von der SPD, ausgerechnet den Honorarkönig Steinbrück zu nominieren.“ Kipping schätzte seine Wahlchancen als gering ein: „Und ob Steinbrück für die SPD nach den Wahlen tatsächlich am Verhandlungstisch sitzt, würde ich mit einem Fragezeichen versehen. Möglicherweise ist seine Halbwertszeit auf die Wahl beschränkt.“ Steinbrück sei keine Alternative zu Merkel. Die Unterschiede zwischen Merkel und Steinbrück seien kaum wahrnehmbar. Das hätte man diese Woche im Bundestag gesehen. „Wenn Steinbrück Merkel wegen ihrer Europapolitik attackiert, dann ist das so, als würde ein Dieb einen Betrüger dafür anzählen, dass er sich auf Kosten anderer Leute bereichert“, so Kipping. Die Linken-Chefin sieht thematische Gemeinsamkeiten mit der Piratenpartei. „Bei der Frage von Transparenz, der Forderung nach kostenlosem öffentlichen Nahverkehr, bei den Erneuerbaren Energien oder der Netzneutralität gibt es echte Schnittmengen.“ Der Kurs, den der jetzige Parteivorsitzende einschlage, gehe aber in die falsche Richtung. „Die Piraten verstehen sich eher als eine FDP mit Smartphone und ohne Frauen.“