Die neue Linke-Vorsitzende Katja Kipping sieht ihre Partei vor einem Neuanfang. „Die Zeit der autoritären Führung ist vorbei“, sagte Kipping der Tageszeitung „Die Welt“. „Für die Politik heißt das: Die Basta-Sprüche gehören eher dem 20. Jahrhundert an.“
Kipping zeigte sich angetan von der „Idee, dass Debatten von unten organisiert werden. Das passt gut zum Ideal der Schwarmintelligenz, das ich von den sozialen Bewegungen kenne und schätze.“ Kipping bekundete zudem Respekt für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): „Ich habe Respekt davor, wie sie eine sehr konservative Partei wie die CDU zum Beispiel in der Familienpolitik für moderne Ansätze wie das Elterngeld geöffnet hat. Und auch, wie sie sich gegen eine Reihe von Machos durchgesetzt hat.“ Allerdings verstehe sie nicht, warum Merkel „so wenige politische Inhalte setzt, sondern in der Regel reagiert.“ Kipping sagte, sie wisse auch nicht mehr, „für welche Überzeugungen sie brennt“.