Wurst-Achim ist das lauteste Lebewesen der Welt. Wenn der bekannteste Marktschreier Deutschlands seine gewaltige Stimme erhebt, sollten sich empfindsame Zuhörer vorsichtshalber die Ohren zuhalten. Denn mit TÜV-gemessenen 110,2 Dezibel liegt Wurst-Achim knapp unterhalb der Schmerzschwelle. Marktschreier verstehen sich als Entertainer, die ihr Publikum vor allem unterhalten möchten. Und so gleicht ein mehrtägiger Event der Marktschreier eher einer kurzweiligen Unterhaltungsshow als einer langweiligen Verkaufsveranstaltung. Da stellt sich erst gar nicht die Frage, wer die wahren Stars auf dem Markt sind.
Mit der Gilde der Marktschreier unterwegs
Schon seit dem 16. Jahrhundert bieten Marktschreier ihre Waren feil. In früheren Zeiten blieb den Inhabern von Marktständen nichts anderes übrig, als mit lauter Stimme die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Schließlich gab es vor 400 Jahren weder Leuchtwerbung noch Lautsprecher. Auch auf heutigen Wochenmärkten trifft man noch auf Verkäufer, welche die Vorzüge ihrer Waren mit lauter Stimme anbieten. Aus der Geschichte ist jedoch nicht bekannt, ob sich Marktschreier in der Vergangenheit jemals zu Zünften zusammenschlossen wie es ihre Handwerkerkollegen seit dem Mittelalter getan hatten. Leider gab es auch eine Zeit, in der Marktschreier in Verruf gerieten, da sie als Quacksalber und Scharlatane galten. Bis im Jahr 1970 die „Gilde der Marktschreier“ in Berlin gegründet wurde, denn von da an ging es bergauf. Seitdem reisen Wurst-Achim, Aal-Marcus, Nudel-Uwe, Käse-Rudi, Matjes-Susi, Blumen-Jan und noch weitere laute Kollegen durch die deutschen Städte, um mit ihren Ständen für Umsatz und Unterhaltung zu sorgen.
Das Geheimnis der guten Stimme
Da Marktschreier ihren Beruf nur mit einer starken Stimme ausüben können, muss diese täglich trainiert werden. Das Geheimnis einer guten Stimme liegt dabei in der Atemtechnik. Zudem schreien Marktschreier nicht mit dem Kehlkopf, sondern über das Zwerchfell. Diese Methode verhindert erstens Heiserkeit und zweitens bringt die Stimme aus dem Bauch heraus mehr Lautstärke bei weniger Energieaufwand. Ein Besuch bei der traditionsreichen Gilde lohnt sich nicht nur der guten Stimmen und Stimmung halber, sondern auch wegen der hochwertigen Waren. So konnte Aal-Axel mit seiner neuen Spezialität – Backfisch aus Heilbutt – schon viele Gourmets begeistern.
Die Londoner Alternative – Singen statt Schreien
Um beim Thema Fisch zu bleiben: In London hat jüngst ein Marktschreier durch eine ganz andere Technik weltweite Berühmtheit erlangt. Als dem pakistanischen Fischverkäufer Muhammad Shahid-Nazir das Anpreisen per Schreien zu langweilig wurde, fing er an zu singen. Sein selbst erdachter Song „One Pound Fish“ landete auf YouTube und erhielt dreieinhalb Millionen Klicks. Für das Plattenlabel Warner Music war dies Grund genug, den neuen Star unter Vertrag zu nehmen.
Die leise Alternative – Werbeaufsteller
Nicht jeder Händler hat die Stimme und die Zeit, Werbung wie ein Marktschreier zu machen. Damit Kunden und Gäste trotzdem nicht ausbleiben, greifen Ladenbesitzer, Restaurantbetreiber und Dienstleister aller Art auf ein anderes bewährtes Medium zurück: den aufmerksamkeitsstarken Werbeaufsteller. Im großen Format auch Kundenstopper genannt ermöglichen Werbeaufsteller den schnellen und unkomplizierten Austausch von Plakaten und anderem Werbematerial. Witterungsbeständige Materialien wie Aluminiumrahmen und verzinkte Rückwände sowie eine robuste Verarbeitung sorgen für eine kostensparende Langlebigkeit. Und so unterhaltsam Marktschreier auch sind, Werbeaufsteller haben ihnen gegenüber einen großen Vorteil: Sie bekommen keine Halsschmerzen.