Lesetipp: Heiratsinstitut Landau – Mord nicht ausgeschlossen

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Liliane Braunschweiger, von Beruf Heiratsvermittlerin, ist auf dem Weg zu einem neuen Klienten, einem alten Baron auf dem Land. Der will durch eine neue Heirat seiner Verwandtschaft eins auswischen. Sie findet den Heiratskandidaten halb ohnmächtig auf der Waldstraße liegen, die zu seinem Schloss führt. Als sie helfen will, schlägt ein Unbekannter Liliane nieder und der Heiratskandidat ist verschwunden.
Erbost nimmt sie die Stellung als Aushilfe-Hausmädchen auf dem Schloss an, denn sie will ihre Provision haben. Liliane steht vor einem Gewirr von Geheimnissen und Morden, die nicht nur die ländliche Polizei vor ein Rätsel stellen. Ist es am Ende der Baron selbst, der mordet? Aber warum?

Leseprobe:
Clarissa von Landau blickte höflich interessiert in die Augen ihrer Klientin. Meine Güte, was erwartete diese Frau noch vom Leben? Einen George Clooney, der plötzlich hereingeschneit kam? Den hätte sie zuerst beansprucht und nicht vermittelt.
Die Klientin ihr gegenüber war dem Typ ›Mausgrau‹ zuzuordnen. Jetzt pensionierte Lehrerin, in jungen Jahren die Verlobte eines Mannes, der plötzlich dahingerafft worden war. Danach war nichts mehr gekommen, zumindest kein Mann, der sie oder sie ihn in den Hafen der Ehe gelotst hätte.
»Ich bin sehr anspruchsvoll, Frau von Landau. Mein Partner soll auch ein Seelenpartner sein. Darum habe ich mich an Sie gewandt. Eine persönliche Vermittlung, nichts über einen Computer, wo ich hundert Fragen beantworten muss und dann kommt dabei nichts heraus.«
Clarissa lächelte gütig.
»Die Agentur ›Bernstein‹, bei der ich gewesen bin …«
Clarissa lächelte weiter, aber ihr Magen verkrampfte sich. ›Bernstein‹
stand nicht schlecht da, hatte eine gute Trefferquote. Natürlich boten sie allerhand Schnickschnack an wie ›Champagnertreffen‹ oder Kammermusik in den eigenen Räumen. Letzteres galt für die reifen Semester. Da konnte sie mit ihrem kleinen Unternehmen nicht mithalten.
»Also, die Agentur ›Bernstein«, Clarissa wurde in die Wirklichkeit zurücktransportiert, »hat eine eigene Rubrik ›reifes Glück‹ für Damen wie mich.«
Clarissa wartete ab. Was hatte die Konkurrenz noch zu bieten?
»Alles über Computer vermittelt. Die Herren waren keine Herren. Die Kammermusik wollten sie nicht hören und gekostet hat es mich 2.150 Euro.«
Das war das Stichwort.
»Nun, so hoch wollen wir unsere Klienten nicht belasten. Allerdings kostet die Einschreibegebühr auch 1.450 Euro. Schließlich muss ich Ihre genauen Daten aufnehmen. Dann setze ich mich eine Woche später mit Ihnen in Verbindung. Sie kommen wiederum in mein Institut – das Wort ›Büro‹ klang schäbig und so desillusionierend – und ich schlage Ihnen drei Kandidaten vor. Wir besprechen deren Charakter, wer zu Ihnen am besten passen würde, und dann stelle ich die Verbindung her.«
»Das klingt gut.«
Die Mausgraue nickte.
»Die Agentur ›Bernstein‹ hat einfach nur Telefonnummern geschickt und ich habe dann selbst anrufen müssen.«
»Nein, solch einen Kundendienst wollen wir nicht anbieten.«
Clarissa hütete sich, das Eigenschaftswort ›schlecht‹ anzuwenden. Womöglich ruft diese hoffentlich zukünftige Klientin die Konkurrenz an und gibt den Wortlaut wieder.
»Zufriedenheit der Kunden ist unser oberstes Gebot.«
»Gut. Ich werde mir die Sache überlegen und Sie anrufen.«
Halt! So lief das nicht. Wenn die Frau aus der Türe war, war sie auf Nimmerwiedersehen verschwunden. »Selbstverständlich. Ich warte gern auf Ihren Anruf, allerdings«, Clarissa öffnete eine Lade ihres Biedermeier-Schreibtisches – Kopie aus Italien – und zog einen dünnen Umschlag heraus.
»Ein älterer Baron ist Klient bei mir.«
Die Besucherin saß plötzlich kerzengerade.
»Ein Baron?«
© Christine Figueiredo

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Taschenbuch: 272 Seiten
ISBN-10: 3964438669
ISBN-13: 978-3964438669

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Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy“ wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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