Lebensmittelunverträglichkeiten: von Laktoseintoleranz bis Zöliakie

Eine Lebensmittelunverträglichkeit stellt die tägliche Ernährung vor besondere Herausforderungen, da Betroffene bestimmte Bestandteile von Lebensmitteln nicht vertragen. Eine Lebensmittelunverträglichkeit wird auch als Nahrungsmittelunverträglichkeit bezeichnet und fasst Allergien sowie Intoleranzen zusammen. Die Symptome sind in beiden Fällen ähnlich: Kratzen im Hals, Hautausschläge oder Magen-Darm-Beschwerden. Das macht die Diagnose häufig schwierig. „Bei Intoleranzen bleibt es normalerweise bei leichten Beschwerden“, erklärt Dr. Annette Neubert, Ernährungswissenschaftlerin im Nestlé Ernährungsstudio. „Bei einer Allergie können hingegen sehr starke Reaktionen auftreten. Eine Erdnussallergie kann zu Atemnot führen oder sogar zu einem allergischen Schock.“

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Nüsse lösen häufig Nahrungsmittelallergien aus
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Lebensmittelallergie
Eine Lebensmittelallergie entwickelt sich bei betroffenen Menschen, wenn der Organismus erstmals mit Allergenen in Kontakt kommt. Bei Allergenen handelt es sich um Eiweiße, die zum Beispiel in Lebensmitteln vorkommen. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen diese natürlichen Stoffe. Beim nächsten Kontakt mit dem Allergen zeigt sich dann normalerweise die allergische Reaktion. Allergiker müssen ab diesem Zeitpunkt auf die jeweiligen Lebensmittel komplett verzichten. „Wer eine Milcheiweiß-Allergie hat, muss Milch, Milchprodukte und milchhaltige Produkte strikt meiden, da bereits geringe Mengen zu allergischen Reaktionen führen können“, betont Dr. Annette Neubert.

Lebensmittelintoleranz
Bei einer Lebensmittelintoleranz bildet das Immunsystem keine Antikörper gegen die Lebensmittel und deren Bestandteile. Die Symptome zeigen sich bereits beim ersten Verzehr. Auslöser der Symptome ist häufig ein Enzymmangel. „Ein Mangel des milchzuckerspaltenden Enzyms Laktase führt zu einer Laktoseintoleranz“, erklärt Dr. Annette Neubert, „bei dieser Milchzuckerunverträglichkeit bekommen Betroffene nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten Bauchschmerzen, Durchfall oder Hautausschläge.“ Kleine Mengen an Laktose werden häufig vertragen. Auch Süß- und Backwaren sowie Fleisch- und Wursterzeugnissen enthalten oft Laktose. Die Zutatenliste auf den Verpackungen verrät, ob in einem Produkt Bestandteile wie Laktose enthalten sind. Mittlerweile gibt es zahlreiche laktosefreie Produkte.

Pseudoallergien – eine weitere Lebensmittelunverträglichkeit
Auch Pseudoallergien gehören zu den Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Dabei reagieren empfindliche Personen mit allergieähnlichen Beschwerden auf Inhaltsstoffe in Lebensmitteln, ohne dass Antikörper dafür verantwortlich sind. Wer diese Lebensmittel nicht verträgt, meidet sie am besten oder konsumiert sie nur eingeschränkt. Mögliche Auslöser der pseudoallergischen Reaktionen sind:

  • Histamin: z. B. in Thunfisch, Rohwurst wie Salami, Käse, Sauerkraut, Rotwein
  • Serotonin: z. B. in Bananen, Ananas, Walnüssen
  • Tyramin: z. B. in Käse, Sauerkraut, Fischkonserven, Schokolade
  • Benzoate und Salicylate: z. B. in Beerenobst und Gewürzen

 
Zusatzstoffe & Nahrungsmittelunverträglichkeit
Auslöser für eine Pseudoallergie können auch Zusatzstoffe wie Konservierungs-, Farb- und Aromastoffe sein. In diesen Fällen empfiehlt es sich, die Zutatenliste auf der Verpackung besonders genau zu lesen.
Bei folgenden Zusatzstoffen besteht die Möglichkeit, dass Beschwerden auftreten:

  • Konservierungsstoffe: Benzoesäure (E 210 – E 219), Schwefeldioxid (E 220 – E 228)
  • Azofarbstoffe: Tartrazin (E 102)
  • Geliermittel Traganth (E 412); Carrageen (E 407)

 
Die Glutenunverträglichkeit Zöliakie
Eine besondere Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit ist die Zöliakie. Hier reagieren die Dünndarm-Zellen überempfindlich auf das Klebereiweiß Gluten in Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste. „Beim Verzehr von Gluten kommt es zu einer Immunreaktion im Dünndarm, die mit einer Entzündung der Darmschleimhaut einhergeht – die Dünndarmzotten bilden sich zurück beziehungsweise werden abgebaut. Diese Darmausstülpungen sind jedoch wichtig, damit der Körper effizient Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen kann. Die Unverträglichkeit auf Gluten bleibt lebenslang bestehen. Auf glutenhaltige Lebensmittel muss dauerhaft verzichtet werden“, erklärt Dr. Annette Neubert.

Broschüre hilft, den Alltag zu meistern
„Der Informationsbedarf von Verbrauchern mit Lebensmittelunverträglichkeiten ist ungebrochen groß. Sie möchten unbeschwert mit der Allergie oder Intoleranz umgehen und in Erfahrung bringen, worauf sie bei ihrer Ernährung tatsächlich verzichten müssen“, so Dr. Annette Neubert: „Einfache Hinweise helfen, um den Speiseplan ausgewogen und abwechslungsreich zu gestalten.“ Das Nestlé Ernährungsstudio bietet ergänzend zum Webangebot einen Ratgeber für Lebensmittelunverträglichkeiten an. Die Broschüre „Nahrungsmittelallergien – Tipps für die richtige Lebensmittelauswahl“ steht im Broschüren-Bereich des Nestlé Ernährungsstudios als Gratis-Download zur Verfügung und kann als kostenfreie Print-Version telefonisch unter 069/66718888 (Montag bis Freitag: 8:00 bis 18:00 Uhr) bestellt werden. Die Publikation orientiert sich an den Empfehlungen des „Aktionsplans gegen Allergien“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Zudem sind die Informationen und Tipps mit dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) abgestimmt.

Weitere Informationen und Serviceangebote zum Thema Ernährung unter http://ernaehrungsstudio.nestle.de

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