Lebens- und Berufserfahrung sind Erfolgsfaktoren

Neue Spannungsfelder in der Führung und Zusammenarbeit

In immer mehr Unternehmen werden altersgemischte Teams gebildet und gefördert. Dabei stehen erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer häufiger jüngeren Vorgesetzten gegenüber. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung entsteht dadurch ein besonderes Spannungsfeld, so der Management- und Generationenexperte Ralf Overbeck. „In vielen Unternehmen existiert noch kein ausgeprägtes Bewusstsein in Bezug auf diese gravierende Veränderung in der Personalstruktur und die Chancen, die das mit sich bringt“, stellt Overbeck heraus. Dabei könne durch eine bewusste Steuerung und Nutzung der Fähigkeiten von „Alt und Jung“ im Unternehmen ein bedeutender Wettbewerbsvorteil erreicht werden.

„Entscheider und Personalverantwortliche sind mit Blick auf die demographische Entwicklung gut beraten, ihre Personalplanung und Personalentwicklung zu überdenken“, empfiehlt Overbeck. Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist der Anteil der 30- bis 49-jährigen und der 50- bis 64-jährigen in Deutschlands Bevölkerung bis 2024 relativ ausgeglichen. Jedoch wird ab 2025 die Zahl der älteren und erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer kleiner, so Overbeck, zudem haben sich die Anforderungen an Führung und Zusammenarbeit durch die Pandemie und die aktuellen Krisen verändert. Gegenseitiger Respekt, Wertschätzung und Vertrauen spielen in hybriden Zeiten eine immer größere Rolle.

Neue Anforderungen an Führung und Zusammenarbeit

Die Bedeutung des chronologischen Alters bzw. von Lebens- und Berufserfahrung trat in den letzten 10 Jahren immer mehr in den Hintergrund. Aspekte wie jung, dynamisch und flexibel traten in den Vordergrund. Doch diese Haltung hat sich durch die aktuellen Krisen verändert, so der Experte. „Immer mehr Unternehmen erkennen den Nutzen von Lebens- und Berufserfahrung im Kontext Führung und Zusammenarbeit“. Ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den zurückliegenden Jahren zahlreiche Krisen erlebt und gemeistert. Jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erleben in diesen Zeiten erstmalig die Auswirkungen von Inflation, Energieknappheit und dem Verlust von Sicherheit.
Wenn Unternehmen diese Veränderungen als Chance verstehen, könnten sie aus beiden „Welten“ den größtmöglichen Nutzen ziehen. Ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen ihr breites Erfahrungswissen ein, während Jüngere ihre aktuellen Fachkenntnisse sowie das schnelle Beherrschen moderner Technologien einsetzen können. Das Ziel sollte ein respektvoller Umgang sowie eine wertschätzende Kommunikation zwischen „Alt und Jung“ sein.

Altersgemische Teams sind kein Selbstläufer

Doch die Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung ist kein Selbstläufer. Eine Lösung könnte hierbei das sogenannte „Generationenmanagement“ sein. Laut Definition von Overbeck: „Eine sinnstiftende und adressatengerechte Menschenführung und somit Unternehmensführung auf der Basis gegenseitigen Respekts und gegenseitiger Wertschätzung aller in einem Unternehmen vertretenen Generationen und deren Lebensleistungen mit dem Ziel einer generationsübergreifenden Vertrauenskultur und nachhaltigen Geschäftsentwicklung“.

Es müsse gelingen, junge und alte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig zu entwickeln und an das Unternehmen zu binden. „Immer mehr Unternehmen haben erkannt, dass altersgemischte Teams zwar erfolgreich zukunftsfähige Produkte und Dienstleistungen entwickeln und umsetzen können, aber die Führung und Zusammenarbeit von unterschiedlichen Generationen ist eine echte Herausforderung“, so Overbeck.

Sensibilisierung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Sensibilisierung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für dieses Thema, das Fördern der Zusammenarbeit zwischen den Altersgruppen auch über die hierarchischen Ebenen hinweg sowie der Aufbau eines internen Generationen-Netzwerks sind dafür nötig. Ein nachhaltiges „Generationenmanagement“ bedarf mehr Sensibilität und Empathie als große finanzielle Mittel, so Overbeck: „Wer sich kontinuierlich mit der demographischen Entwicklung und ihren Folgen für das eigene Unternehmen auseinandersetzt, wird künftig deutlich besser am Markt positioniert sein. Attraktive Arbeitgeber sind fit in Sachen Generationenmanagement.“

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– Interkulturelle Kompetenz auf- und ausbauen
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Schöne Grüße aus Ratingen.

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