Lafontaine kritisiert SPD mit scharfen Worten

Oskar Lafontaine, Spitzenkandidat der saarländischen Linkspartei und ehemalige Bundesparteichef der SPD, hat scharfe Kritik an seiner früheren Partei geübt. Die SPD würde sich bei „Koalitionsfragen nicht mehr von politischen Programmen“ leiten lassen, sondern von persönlichen Befindlichkeiten, sagte er im Interview mit „Zeit Online“. Er selbst habe da „eine gegenteilige Auffassung“, sagte Lafontaine: „Ich würde mit jedem paktieren, auch wenn ich ihn überhaupt nicht ausstehen kann“, wenn es dadurch gelänge gemeinsame Inhalte durchzusetzen.

Die Saar-SPD schließt eine Koalition mit der von Lafontaine geführten Linkspartei nach der Wahl aus, ähnlich wie die Bundespartei. Den SPD-Landeschef Heiko Maas bezeichnet Lafontaine als seinen früheren „Lehrling“, der sich nun „undankbar“ verhalte, wenn dieser der Linken und Lafontaine persönlich vorhalte, sie seien „nicht regierungsfähig“. Maas war Staatssekretär in Lafontaines Landesregierung. Der Linkspartei auf Bundesebene empfiehlt Lafontaine eine Rückkehr zu alten Erfolgsrezepten: „Wir müssen an die Politik der Jahre wieder anknüpfen, in denen wir die deutsche Agenda wesentlich mitbestimmt haben. Wir müssen uns auf unsere Kernthemen konzentrieren.“