Verrutscht und umgekippt. Häufig hört man im Radio, dass vor Ladungsteilen auf der Fahrbahn gewarnt wird und liest in den Medien, dass durch verlorene Ladungsteile erhebliche Sach- oder Personenschäden entstanden sind.
Eine Vielzahl von LKW-Fahrern ist der Meinung, aufgelegte Ladung hält durch das Eigengewicht und kann nicht verrutschen, man fährt ja vorsichtig, dabei kann nichts passieren, ich muss ja nur ein Stückchen fahren, was soll da passieren. Durch diese Aussagen soll häufig mangelhafte Ladungssicherung gerechtfertigt werden oder sie geschehen einfach aus Unwissenheit. Besser wäre es, sich mit den gesetzlichen und technischen Bestimmungen vertraut zu machen und die physikalischen Gesetze auch zu verstehen.
Doch die Ladungssicherung sollte nicht nur bei LKW-Ladungen selbstverständlich sein sondern auch bei einem PKW-Anhänger. Das Problem, dass Ladungen von vielen Kraftfahrern nicht gesichert werden, liegt daran, dass zwar jeder weiß, dass es Spanngurte, Zurrpunkte und Sicherungsnetze gibt, es aber nur minimalistisch nutzen oder schlichtweg für unnötig und nur was für Schwertransporte halten.
Ladungssicherung sollte für jeden Fahrzeugführer selbstverständlich sein.
Anhand des Gewichts bei der Aufprallgeschwindigkeit muss sich jeder Kraftfahrer vorstellen wie es bei einem Unfall ist, wenn die ohne Ladungssicherung im Anhänger stehende Werkzeugkiste mit ca. 1100 kg durch die Heckscheibe fliegt und Kinder hinten im Auto sitzen. Kaum vorzustellen, wenn bei einer Vollbremsung das leere Mörtelfass ca. 5 kg vom Anhänger abhebt und mit ca. 275 kg dem Gegenverkehr in die Frontscheibe schlägt.
Nicht nur bei Unfällen oder Gefahrenbremsungen kann Transportgut im Anhänger zur Gefahr werden. Nicht auszudenken, wenn im Kreisverkehr ein Betonmischer von der Ladefläche fällt und in einer überfüllten Fußgängerzone landet. Wenn ungesicherte Bretter, die über die Ladefläche ragen, verrutschen und sich zur Seite drehen und bei Tempo 50 eine Menschengruppe an einer Bushaltestelle erwischen. Was dann?
Spätestens bei dieser Vorstellung sollte jedem Fahrzeugführer nicht davon ausgehen, dass solche Unfälle nur in Filmen wie „Final Destination“ passieren, sondern dass sie sich auch im wirklichen Leben ereignen können.
Also lieber die Ladung einmal mehr sichern als einmal zu wenig. Denn hier gilt der Satz „Weniger ist mehr“ nun wirklich nicht.