Kunstvolle Almwanderung als Abenteuer

Dritte Kultur-Almen-Tour am 29.07.2012 im Rahmen von eisenerZ*ART bot Kultur und Natur in allen Facetten

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Kultur-Almen-Tour, eisenerZ*ART 2012: Roankeuschler und Duo Zurbrügg & Hudecek / fotografik gellner

Sonnenschein, Regen, zwei Esel, viel Musik sowie Prosa und Lyrik vom Feinsten: das war die Kultur-Almen-Tour 2012 im Rahmen von eisenerZ*ART. An die 100 Wanderfreudige hatten sich am Sonntag um 10 Uhr in der Galleiten eingefunden, um von dort den Anstieg zur Schafferalm zu starten. Während der ersten Anstiegsmeter erklangen stilgerecht die Flügelhörner des Röstboden Duos. Schon bei der ersten Verschnaufpause überraschte der sympathische Schauspieler Daniel Doujenis mit einem Text von Charles Bukowski, mit welchem er die Gedanken der Wanderbeschuhten gekonnt weg von den Eisenerzer Bergen hin ins ferne L.A. lenkte. Bei der Schafferalm gab es kühle Getränke und erfrischende Schlagermusik von Lothar Lässers Original Union Bar, die damit einen musikalischen Zeitsprung vollführten. Nach einiger Zeit ging es weiter zur nächsten Station Hackalm, wo Christina Zurbrügg und Michael Hudecek gerade ein Lied zum Besten geben konnten, als das prognostizierte Schlechtwetter real wurde und zum vorzeitigen Aufbruch und Abstieg durch den Wald in strömendem Regen zwang. An der letzten Station im Alpengasthof Ramsau kamen die MusikerInnen erst richtig zum Einsatz und heizten, ergänzt durch die Mollner Maultrommler, dem Publikum ordentlich ein. Ihre weltmusikalische Reise vom Balkan nach Australien und wieder zurück nach Österreich erntete nicht enden wollenden Applaus. Ganz ruhig wurde es, als Johannes Silberschneider, der einst in Eisenerz das Gymnasium besuchte, aber nie bis in die Eisenerzer Ramsau vorgedrungen war, Herms Fritz las. Die Texte aus „Bia & Marülln“ des Grazer Urgesteins schienen Silberschneider auf den Leib geschrieben, jedes saß nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch wegen seines packenden und völlig authentischen Vortrages. Extremsportler Mich Kemeter, zum zweiten Mal bei eisenerZ*ART dabei, spannte sich vergnüglich seine Slackline über 80 Meter, überquerte diese wie selbstverständlich in beide Richtungen, unter größter Bewunderung der weidenden Rinder.

Wie immer man es betrachten mag, Eisenerz ist ein besonderer Ort: eine historisch gewachsene Industriestadt, eingebettet in eine markante Bergkulisse mit dem Erzberg als mächtige Landmark – eindrucksvolles Relikt einer Epoche höchsten wirtschaftlichen Aufschwungs. Und heute stummer Zeuge des globalen Wandels.

Für viele ist Eisenerz zunächst ein Ort, den sie vor allem mit negativen Schlagzeilen in Verbindung bringen: zu groß gewordene Strukturen, eine Vielzahl leer stehender Gebäude, drastischer Bevölkerungsrückgang, überalterung, Abwanderung, etc., kurz, der typischen Problematik einer postindustriellen Krisenregion.

Eisenerz hat eine Zukunft
Für andere – neben Natur- und Sportfreunden oder montanhistorisch Interessierten sind dies vor allem Künstler und Kulturschaffende – ist Eisenerz ein Ort mit besonderem Charme, der gerade durch seine Geschichte mit und um den Erzberg ein besonders reizvolles Handlungsfeld darstellt.

Mit dem auf 15 Jahre Dauer ambitioniert angelegten Leitprojekt „re-design Eisenerz“ wird diese Stadt für die Bedürfnisse ihrer BewohnerInnen neu entwickelt. Aus dem historischen Stadtkern mit Sgraffito-Fassaden, Renaissance-Arkaden, gotischen Torbögen und den umgebenden, aus allen Epochen der Industrie stammenden Wohnsiedlungen, soll ein neuer, für die hier lebenden und ihre Gäste attraktiver Lebensraum entstehen.

Dazu tragen auch Kunst und Kultur bei: Als eine Art moderner „Kunstgenerator“ macht sich eisenerZ*ART auf den Weg, das Besondere dieses Ortes und seiner Bewohner, das Besondere seiner Umgebung, und natürlich das Außerordentliche seines Erzberges über Kunst und Kultur neu zu entdecken und zu erschließen.

Wie internationale Beispiele zeigen, können Kunst und Kultur in postindustriellen Gebieten einen wichtigen Beitrag zur Neuausrichtung und Weiterentwicklung leisten. Der Brückenschlag zwischen traditionellen Kulturformen und zeitgenössischen Kunstansätzen bietet mannigfaltige Möglichkeiten, sich zukunftsorientiert zu positionieren. Kunst und Kultur schaffen ja vor allem eines: Identität.

eisenerZ*ART sieht sich deshalb als Motor für die Entwicklung einer eigenständigen „Kunst- und Kulturregion Eisenerz“, die selbstbewusst regionales Potential nutzt und in einen internationalen Kontext stellt: Eisenerz ist überall.

Kontakt:
eisenerZ*ART / GIL art.infection
Gerhild Illmaier
Katzianergasse 3
8010 Graz
0043 (0)316 82 95 13
gil@eisenerZ-ART.at
http://www.eisenerZ-ART.at

Pressekontakt:
European Cultural News
Dr. Michaela Preiner
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michaela.preiner@eisenerZ-ART.at
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