Die unionsinterne Kritik an Bundespräsident Christian Wulff reißt nicht ab. „Wenn Christian Wulff im Fernsehinterview ankündigt, die Fragen und Antworten ins Internet zu stellen, und es dann nicht tut, dann ist das nicht in Ordnung“, sagt der CDU-Fraktionschef von Sachsen, Steffen Flath dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. „Das ist für uns alle belastend.“
Steffen Bilger, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Baden-Württemberg, will zwar nicht, dass Wulff zurücktritt, doch auch er kritisiert das Staatsoberhaupt: „Die ganze Affäre zeigt, dass man als Politiker sehr vorsichtig sein sollte, auch was seinen Freundeskreis anbelangt.“ Karl-Georg Wellmann, der Berliner CDU-Abgeordnete, der Wulff vergangene Woche als Erster aus der eigenen Partei den Rücktritt nahelegte, macht sich bereits Gedanken über einen Ersatzkandidaten. „Unsere Wähler leiden wie die Hunde, wenn sie sehen, wie der Bundespräsident sich im Fernsehinterview demütigen lässt. Der Nächste braucht von vornherein eine überparteiliche Zustimmung, sonst wird nach den Erfahrungen der letzten beiden Jahre das Amt beschädigt.“