Angesichts eines Investitionsbedarfs von mindestens 100 bis 150 Millionen Euro sind mögliche Schlecker-Investoren offenbar nicht bereit, einen hohen Kaufpreis für einen Anteil an der insolventen Drogeriemarkt-Kette zu bezahlen. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, gelten in Finanz- und Gläubigerkreisen 100 Millionen Euro als absolute Obergrenze. Der Professor für Handel an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Thomas Roeb, der früher die Drogeriekette beriet, sagte „Focus“: „Vermutlich bleiben letztendlich nur zwei oder drei ernsthafte Interessenten übrig. Ich könnte mir vorstellen, dass der Kaufpreis sogar nur im zweistelligen Millionen-Bereich liegt.“
Die Interessenten dürften das Geld nur mit Blick auf die lukrativen Auslandsmärkte von Schlecker bezahlen. So verdiente die Drogeriekette laut „Focus“ allein in Spanien zuletzt 25 Millionen Euro. Als „Gegenleistung“ müssen die neuen Eigentümer das angeschlagene und risikoreiche Deutschland-Geschäft mit übernehmen. Fast drei Viertel der Deutschen (73 Prozent) gehen davon aus, dass sie die Schlecker-Märkte nicht vermissen werden. In einer Emnid-Umfrage für „Focus“ sagten 26 Prozent der Befragten, ihnen würden die Filialen der Kette fehlen. Schlecker schloss bereits mehr als 2.200 Läden. TNS Emnid befragte für „Focus“ am 2. und 3. April 1008 repräsentativ ausgewählte Personen.