Nachdem Christian Wulff am Donnerstag sein Verhalten in Bezug auf die Kreditaffäre erläutert und bedauert hat, fordern zahlreiche Unionspolitiker ein Ende der Debatte um den Bundespräsidenten. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble beispielsweise hält die anhaltende Diskussionen für schädlich für das Amt des Bundespräsidenten. In einem Interview mit „Bild am Sonntag“ sagte er: „Wir haben ein hohes Interesse daran, dass das Amt des Bundespräsidenten unbeschädigt bleibt. Die Debatten, die im Augenblick geführt werden, sind eine Belastung für das Amt. Und daher halte ich ein gewisses Maß an Zurückhaltung für sinnvoll.“
Auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat ein Ende der Diskussion gefordert. „Der Bundespräsident hat Informationen gegeben und sich für sein Verhalten entschuldigt. Jetzt sollten wir zu dem zurückkehren, was wirklich wichtig ist“, sagte sie gegenüber der „Welt am Sonntag“. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Peter Altmaier, hat in der Wulff-Debatte zudem mehr Sachlichkeit gefordert. „Ich denke, dass die Diskussion auf der Ebene geführt werden sollte, wo sie hingehört: Auf einer sachlichen Ebene, wo Einzelheiten geklärt werden“, betonte Altmaier im Deutschlandfunk. Die politische Bewertung am Ende sei dann eine ganz andere. Wulff habe mit seiner Entschuldigung einen großen Schritt auf die Kritiker zugemacht. Die Opposition hingegen hält die Erklärung Wulffs nicht für ausreichend. SPD und Grüne beispielsweise erklärten, es seien immer noch Fragen offen.