Kraftstoffpreise: Tankstellen-Mittelstand lehnt Österreichisches Modell ab

Der freie Tankstellenmittelstand lehnt den Vorstoß Thüringens ab, im Rahmen einer Bundesratsinitiative die Übernahme des sogenannten „Österreichischen Modells“ zu fordern. Nach diesem Modell dürfen die Benzinpreise nur einmal am Tag erhöht werden. „Das österreichische Modell ist untauglich, die Kraftstoffpreise in Deutschland zu senken. Es hilft weder dem Verbraucher noch dem freien Tankstellenmittelstand“, erklärte Steffen Dagger, Geschäftsführer des Dachverbandes MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland.

„Dieses Modell setzt lediglich den Wettbewerb für eine gewisse Zeitspanne außer Kraft. Eine wissenschaftliche Studie der Universität Gießen bescheinigt dem österreichischen Modell deshalb auch, dass es `bestenfalls wirkungslos` ist.“ Der Tankstellen-Mittelstand spricht sich stattdessen für eine Preisbildung im freien Wettbewerb unter freien Chancen aus. „Diese müssen jedoch verbessert werden“, so Dagger. Der Mittelstand fordert deshalb, dass im Rahmen der aktuellen Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) alle marktstarken Wettbewerber im Kraftstoffmarkt dem Verbot des Verkaufs nicht nur unter Einkaufspreis, sondern auch unter Herstellungskosten unterworfen werden.