Kostensenkungspotenziale bei Geschäftsreisen ausgereizt

GeschäftsreiseVerband veröffentlicht Zahlen zum Business Travel Markt / Jubiläumsausgabe der VDR-Geschäftsreiseanalyse in Berlin vorgestellt

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VDR-Geschäftsreiseanalyse 2012

Kostensenkungspotenziale bei Geschäftsreisen sind in deutschen Unternehmen ausgereizt. Vor allem Billig-Airlines haben als Sparmaßnahme ausgedient. Das hat die zehnte VDR-Geschäftsreiseanalyse ergeben, die der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) gestern in Berlin veröffentlicht hat. Die Jubiläumsausgabe enthält neben jährlich wiederkehrenden Zahlen zu Kostenstrukturen der betrieblich bedingten Reisen und Positionierung des Travel Managements im Unternehmen Erkenntnisse zu aktuellen Entwicklungen im Markt wie Nachhaltigkeit, Car Sharing und mobile Kommunikation.

„Die VDR-Geschäftsreiseanalyse ist ein wichtiges Instrument unserer Marktforschung. In Kombination mit dem Zukunftsworkshop VDR-TrendsPort ist sie das ideale Werkzeug für die Marktteilnehmer, um die eigene Strategie zu überprüfen und sich für die Zukunft richtig aufzustellen“, sagt VDR-Präsident Dirk Gerdom. „Die aktuelle Studie beweist einmal mehr, dass Geschäftsreisen ein sensibles Barometer für die Wirtschaft in Deutschland sind.“

Positive Entwicklung bei Anzahl und Kosten der Geschäftsreisen

Der Geschäftsreisemarkt 2011 hat sich analog zur Gesamtwirtschaft positiv entwickelt. Die Anzahl der Geschäftsreisen in Betrieben mit zehn und mehr Mitarbeitern ist auf 163,9 Millionen gestiegen (+ 5,9 Prozent). Das Niveau des Vorkrisenjahres 2008 wurde erstmals wieder erreicht. Dagegen sind die Gesamtkosten nur leicht auf 44,8 Milliarden Euro (+ 3,1 Prozent) gestiegen. Diese verteilen sich zu gleichen Anteilen wie in den vergangenen Jahren auf die einzelnen Kostenbereiche Flug, Übernachtung, Bahn, Verpflegung, sonstige Kosten und Mietwagen.

Hoher Anteil von Reisen ohne Übernachtung

Über die Hälfte (54,5 Prozent) der Geschäftsreisen sind 1-Tagesreisen. Noch nie war der Anteil so hoch. Pro Tag geben Geschäftsreisende durchschnittlich 148 Euro aus – doppelt so viel, wie ein Urlaubsreisender pro Tag ausgibt. „Geschäftsreisende generieren damit unter der Woche sowie zu Kongress- und Messezeiten hohe Umsätze, mit denen sie indirekt die urlauberfreundliche Preisgestaltung am Wochenende subventionieren“, sagt Daniela Schade, Mitglied im VDR-Präsidium.

Kostensenkungspotenziale ausgereizt

Neun von zehn befragten Geschäftsreiseverantwortlichen sehen Kostensenkungspotenziale ausgereizt. „Die Unternehmen haben ihre Kompetenz im Umgang mit den Reisekosten derart optimiert, dass das Ende der Fahnenstange an vielen Stellen erreicht ist“, erklärt Dirk Gerdom die Entwicklung. Sogenannte Low-Cost-Airlines haben als wirksame Kostensenkungsmaßnahme im Vergleich zu 2006 am stärksten an Zuspruch verloren. Bewusst senken Travel Manager die Kosten heute durch Preisvergleiche, Einhaltung des Budgets und genaues Controlling.

Umsatzrückgang durch weniger Geschäftsreisen

Neun von zehn Unternehmen befürchten Umsatzrückgänge, wenn sie ihre Reisen zu sehr reduzieren. Sie schätzen den Umsatzverlust auf bis zu 50 Prozent und mehr, sollten Geschäftsreisen um die Hälfte reduziert werden.

Zukunftsaussichten: Umsatzgewinn für Hotels und Airlines, Chancen für integrierbare Apps und Nachhaltigkeit

Für 2013 sagt mehr als jeder dritte Befragte einen steigenden Bedarf im Hotel- (32 Prozent) und Flugbereich (35 Prozent) voraus. 53 Prozent der Firmen erwarten, dass mobile Kommunikation in den nächsten fünf Jahren von der Planung bis zur Abrechnung integrierbar sein wird. Obwohl bereits ein Drittel (34,5 Prozent) der großen Betriebe mit über 500 Mitarbeitern Ansätze im Bereich Nachhaltigkeit bei Geschäftsreisen verfolgt, setzt sich die CO2-Bilanzierung noch nicht durch. Als Hauptgrund wird der hohe Aufwand genannt.

Die aktuelle Studie widmet einem Zehn-Jahres-Rückblick ein ganzes Kapitel, denn „wer in der Zukunft schreiben will, muss in der Vergangenheit blättern“, heißt es in der Studie. Wichtigste Erkenntnis: Geschäftsreisen schaffen und sichern Arbeitsplätze – vor allem im eigenen Land. Denn zwei von drei Reisen finden innerhalb Deutschlands statt. Ausgaben bleiben damit zu 70 Prozent im Inland – ganzjährig, saisonal unabhängig, regional verteilt und auf Tagesbasis doppelt so hoch wie die Ausgaben von Urlaubsreisenden.

„Zehn Jahre VDR-Geschäftsreiseanalyse – das sind Erkenntnisse, die Blickwinkel verändern, Diskussionen in der Travel Management Welt begleiten und sich im Nachhinein als Trends bewahrheitet haben“, sagt VDR-Präsident Dirk Gerdom.

Für die Jubiläumsausgabe hat das Team der VDR-Geschäftsreiseanalyse das Layout überarbeitet. Das moderne Design mit frischen Farben und Illustrationen fügt sich in das neue Corporate Design des Verbandes ein, das derzeit im Rahmen einer modifizierten Marketing-Strategie entsteht.

Weitere Informationen und Download der VDR-Geschäftsreiseanalyse 2012 unter www.geschaeftsreiseanalyse.de.

Frankfurt am Main/Berlin, 13. Juni 2012

Hinweis an die Redaktion: Bildmaterial steht zum Download zur Verfügung unter www.vdr-service.de/presse.

Julia Anna Eckert
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Zur „VDR-Geschäftsreiseanalyse“

Die „VDR-Geschäftsreiseanalyse“ liefert repräsentative Zahlen über den Geschäftsreisemarkt in Deutschland und gibt Einblick in die Organisation von Geschäftsreisen in Unternehmen und im öffentlichen Sektor. Alle Unternehmen mit Sitz in Deutschland sowie Organisationen des öffentlichen Sektors ab zehn Mitarbeitern bilden die Grundgesamtheit der Untersuchung. Zwischen Januar und April 2012 wurden 800 aus einer Zufallsstichprobe gezogene Telefoninterviews mit Personen geführt, die für das Management von Geschäftsreisen zuständig sind.

Die VDR-Geschäftsreiseanalyse 2012 wird unterstützt von Accor Hospitality Germany, Avis Autovermietung, Carlson Wagonlit Travel und die Sixt Autovermietung & Co. KG.

www.geschaeftsreiseanalyse.de.

Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)

Der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) vertritt die Interessen deutscher Wirtschaftsunternehmen hinsichtlich der Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen für Geschäftsreisen und Mobilität. Er setzt sich ein für effiziente, wirtschaftliche, sichere, ungehinderte, weltweite Reisemöglichkeiten für Unternehmen. Mit seinen über 500 Mitgliedsunternehmen steht er für einen Gesamtumsatz im Geschäftsreisebereich von jährlich mehr als zehn Milliarden Euro.

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