Frankreichs früherer Staatspräsident Jacques Chirac ist in einem Prozess um Scheinarbeitsverhältnisse im Pariser Rathaus in den 90ern zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Gericht in Paris befand den 79-Jährigen der Veruntreuung und des Vertrauensbruchs für schuldig. Die Richter folgten damit nicht dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die einen Freispruch gefordert hatte.
Dem heute 79-jährigen Chirac wurde vorgeworfen, zu seiner Zeit als Pariser Bürgermeister Anfang der 1990er Jahre Scheinarbeitsverträge an 21 Bekannte und Parteifreunde vergeben und damit öffentliche Gelder missbraucht zu haben. Der Politiker selbst hatte zuletzt noch seine Unschuld beteuert. Es war das erste Strafverfahren gegen ein französisches Staatsoberhaupt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Chirac war von 1995 bis 2007 Staatspräsident Frankreichs.