R+V-Infocenter: Kinder kühlen schneller aus als Erwachsene – Eltern droht eine Anzeige
Wiesbaden, 3. Februar 2012. Bei den aktuell eisigen Temperaturen sollten Eltern kleine Kinder nicht allein im Auto lassen – auch nicht für kurze Besorgungen. „Kinder kühlen deutlich schneller aus als Erwachsene, weil sie kleiner sind und eine dünnere Fettschicht unter der Haut haben. Schon nach kurzer Zeit können sie Schäden davontragen, weil wichtige Körperfunktionen gestört werden – etwa an den inneren Organen“, sagt Dr. Marko Ostendorf, Arzt beim Infocenter der R+V Versicherung. Zusätzlich müssen die Eltern mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen.
Bei Minusgraden draußen sinkt auch die Temperatur im Wageninneren auf niedrige Werte. Besonders schnell geht das, wenn das Auto nur eine kurze Strecke zurückgelegt hat und noch nicht richtig aufgewärmt ist. Säuglinge und Kleinkinder verlieren dann innerhalb kurzer Zeit viel Körperwärme – vor allem wenn sie im Kindersitz festgeschnallt sind und sich nicht bewegen können. Hinzu kommt: Im Auto sind die Kleinen oft nicht so dick eingepackt wie draußen, weil während der Fahrt die Heizung läuft.
„Für Menschen ist eine gleichbleibende Körpertemperatur lebensnotwendig – nur dann sind die wichtigsten Körperfunktionen gewährleistet“, erklärt R+V-Experte Dr. Ostendorf. Kritisch wird es, wenn das Kind nur noch wimmern kann, apathisch ist oder sogar das Bewusstsein verliert. Im schlimmsten Fall droht ein tödlicher Herzstillstand.
Wenn Passanten ein Kleinkind allein im Auto bemerken, sollten sie zunächst nach einer Begleitperson Ausschau halten. Ist diese nicht zu finden, rät das R+V-Infocenter, die Polizei oder den Rettungsdienst zu informieren. „In einem Fall im vergangenen Winter haben Polizeibeamte in Hessen dann eine Seitenscheibe eingeschlagen und einen zweijährigen Jungen aus dem Auto befreit. Er hatte über eine Stunde in der Kälte ausgeharrt“, so Dr. Marko Ostendorf. Gegen die Mutter wurde Strafanzeige erstattet.
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