Konzept-e begrüßt Pläne des Kultusministeriums: Duale Erzieher-Aus bildung ist der richtige Weg

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Unterricht an der neuen Freien Dualen Fachschule für Pädagogik in Stuttgart ? Fachschule für Jugend- und Heimerziehung, die in Kooperation mit Kinderhäusern Erzieherinnen und Erzieher nach einem dualen Konzept ausbildet. Foto: Konzept-e / Tom Perper

Die baden-württembergische Landesregierung plant ab Sommer 2012, eine bezahlte, duale Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher einzuführen. Der freie Träger Konzept-e, der seit September die Freie Duale Fachschule für Pädagogik in Stuttgart betreibt, begrüßt die Pläne. Die bisherige Erfahrung von Konzept-e zeigt: Der Einstieg in den Beruf wird mit einer dualen und vergüteten Ausbildung für mehr Menschen attraktiv.

Stuttgart – „Wir begrüßen das neue Ausbildungsmodell des Kultusministeriums sehr“, sagt Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin der Konzept-e für Bildung und Soziales, die im Herbst 2011 die Freie Duale Fachschule für Pädagogik eröffnet hat. Im Moment bildet die Stuttgarter Fachschule Erzieherinnen und Erzieher mit dem Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung aus, denn deren Ausbildung ist beim Sozialministerium angesiedelt. Fachkräfte für den frühpädagogischen Bereich dual auszubilden, war bisher nicht möglich. Die klassische Ausbildung sah zwei Jahre Theorie an einer Fachschule vor, und erst im dritten Jahr, dem Anerkennungsjahr, ging es in die Praxis und die Auszubildenden erhielten ein Gehalt. Doch nun will das Kultusministerium einen zweiten Zugang zum Erzieherinnen- und Erzieher-Beruf öffnen: Der baden-württembergische Kultusstaatssekretär Franz Mentrup (SPD) kündigte an, bis Sommer 2012 erste duale Ausbildungsgänge einzurichten und es auch freien Trägern zu ermöglichen, solche Ausbildungskonzepte umzusetzen. „Wir werden uns als Träger mit Sicherheit bewerben“, stellt Weegmann fest.

Die Erfahrungen von Konzept-e zeigen, dass die Ziele, die das Land mit einer veränderten Ausbildung verbindet, realistisch sind: „Der Beruf wird für Männer und Quereinsteiger attraktiver“, berichtet Weegmann. So sind die Auszubildenden des ersten Jahrgangs zwischen 19 und 37 Jahren alt und die Hälfte hat bereits eine andere abgeschlossene Berufsausbildung. Der Männeranteil liegt bei 30 Prozent. Das ist vergleichsweise viel, denn im Bundesschnitt sind nur knapp drei Prozent der pädagogischen Fachkräfte männlich. „Der Weg hin zu einer dualen Ausbildung, den die Landesregierung beschreitet, ist daher angesichts des Fachkräfte- und Männermangels in den Kitas genau richtig“, ist Weegmann überzeugt.

Die ersten Fachschüler der dualen Fachschule für Pädagogik befinden sich nach den ersten drei Monaten Theorie nun in der Praxisphase. Die Erzieher und Erzieherinnen, die die Auszubildenden anleiten, wurden bei einer Fortbildung „fit“ gemacht, so dass die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis gesichert ist. Die Rückmeldungen aus den Kitas sind durchweg positiv, die Auszubildenden unterstützten die pädagogische Arbeit engagiert und mit viel Interesse.

Der freie Träger Konzept-e macht sich außerdem dafür stark, dass der Abschluss als Erzieherin oder Erzieher in drei Jahren zu erreichen ist. „Ein sechswöchiges Vorpraktikum sollte ausreichen, um die Ausbildung beginnen zu können. In anderen Berufen erwarten wir von den Azubis auch, dass sie sich mit ihrer Berufswahl intensiv auseinandergesetzt haben“, unterstreicht die Konzept-e-Geschäftsführerin. Menschen mit Realschulabschluss müssen bisher vor Ausbildungsbeginn mindestens eine einjährige pädagogische Tätigkeit nachweisen. Mit der geplanten Neuausrichtung des Ausbildungssystems müssten die Kita-Träger zudem in die Lage versetzt werden, ein Ausbildungsgehalt zu bezahlen. „Das geht nur, wenn es für die Auszubildenden auch Personalkostenzuschüsse gibt“, erklärt Waltraud Weegmann, die für die Träger KiND e.V. Stuttgart, KiND und Beruf e.V. sowie Konzept-e für Kindertagesstätten insgesamt 24 Kinderhäuser führt. „Wenn wir vermehrt Quereinsteiger ansprechen wollen, müssen wir ein finanziell attraktiveres Angebot machen“, findet Weegmann.

Wie die einzelnen Träger das duale Konzept ausgestalten, sollte ihnen überlassen bleiben. „Wir machen gute Erfahrungen mit einem Wechsel von jeweils dreimonatigen Theorie- und Praxisphasen“, sagt Weegmann. Es geht aber auch anders: In Brandenburg zum Beispiel gibt es ein duales Ausbildungsangebot mit kurzen Phasen: Nach zwei Wochen Praxis folgt eine Woche im Seminar. Auch das funktioniere sehr gut.

Hintergrund:
Die Gründung der Freien Dualen Fachschule für Pädagogik steht auch im Zusammenhang mit dem Bestreben, mehr Männer für den Beruf des Erziehers zu gewinnen. Die Konzept-e für Bildung und Soziales führt dazu im Rahmen des Bundesprogramms „MEHR Männer in Kitas“, das vom Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFJFS) sowie dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert wird, eine Kampagne zur Gewinnung männlicher Fachkräfte durch.
ESF-Modellprogramm „MEHR Männer in Kitas“
Erfahrungen sammeln, übertragen und nachhaltig Wirkung entfalten
„Männer sind aufgefordert, Erziehungswelten mit zu gestalten. Also die Welt ihrer Kinder.“ (Männlicher Erzieher, 29 Jahre)
„MEHR Männer in Kitas“ – Das sind 16 Modellprojekte mit 1.300 Kindertageseinrichtungen in 13 Bundesländern, die mit insgesamt gut 13 Millionen Euro gefördert werden. Bis Ende 2013 werden sie Wege finden, mehr männliche Fachkräfte für Kitas zu gewinnen.Das Programm wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert und ist Teil der gleichstellungspolitischen Gesamtinitiative „Männer in Kitas“.
Eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte und Maßnahmen, wie Schüler-Praktika, Schnuppertage, Freiwilligendienste und Programme für Mentorinnen und Mentoren werden eingesetzt und ausgewertet. Hinzu kommen aktive Väterarbeit, die Auseinandersetzung mit dem Thema „Geschlecht“ sowohl während der Berufsfindung junger Männer wie auch im Kita-Alltag. Runde Tische und Netzwerke männlicher Erzieher werden dazu beitragen, in ganz Deutschland mehr Männer für den Beruf des Erziehers zu gewinnen.
Die Erfahrungen aus den Modellprojekten werden überregional an Kita-Träger weitergegeben.

Mehr Informationen zum ESF-Modellprogramm „MEHR Männer in Kitas“ unter:
www.bmfsfj.de
www.koordination-maennerinkitas.de
www.esf-regiestelle.eu
Gefördert von:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
ESF – Europäischer Sozialfonds für Deutschland,
Europäische Union

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Konzept-e für Bildung und Soziales
Die Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH ist 2004 aus der 1988 gegründeten Konzept Gesellschaft für Unternehmensberatung hervorgegangen. Konzept-e spezialisierte sich auf Konzeption und Umsetzung von betrieblichen und betriebsnahen Kindertagesstätten. Darüber hinaus berät das Unternehmen Kommunen und realisiert kommunale Kinderbetreuungsprojekte.
Die zur Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH gehörende Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH leitet heute in eigener Trägerschaft oder im Auftrag der Trägervereine KiND e.V. Stuttgart und KiND und Beruf e.V. über 20 Kinderhäuser im gesamten süddeutschen Raum.
Gemeinsam mit dem KiND e.V. Dachverband und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) führt die Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH den jährlich in Stuttgart stattfindenden Kongress für Betreuung und Bildung „Invest in Future“ (http://www.invest-in-future.de) durch.

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