Der sogenannte Berliner Kreis konservativer CDU-Politiker bekommt Zuwachs. Bei einem Treffen am vergangenen Donnerstag verabredete eine Gruppe jüngerer Bundestagsabgeordneter um den Wirtschaftspolitiker Thomas Bareiß (CDU) aus Baden-Württemberg, sich künftig stärker in dem Kreis zu engagieren, berichtet das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. Gegründet hat den Kreis vor gut zwei Jahren der hessische CDU-Fraktionschef Christean Wagner.
An dem Treffen am Donnerstag hatten unter anderem auch die CDU-Abgeordneten Carsten Linnemann und Thomas Dörflinger teilgenommen. In einem ersten Entwurf des Gründungsaufrufs für den Kreis gehen die CDU-Konservativen mit der Ausrichtung ihrer Partei durch Angela Merkel hart ins Gericht. „Konturlosigkeit und Relativismus gibt es genug“, heißt es in dem Entwurf. „Wenn wir als Union eine starke politische Kraft bleiben wollen, darf der Zeitgeist unser Handeln nicht bestimmen.“ Bareiß will das Papier mit konkreten Politikideen zum Beispiel in der Wirtschaftspolitik ergänzen. „Konservative Wirtschaftspolitik lehnt gesetzliche Mindestlöhne ab und vertraut auf die Tarifpartner“, sagt er. „Sie setzt bei der Energiewende auf Wettbewerb statt auf grenzenlose Subventionen.“ Die CDU-Zentrale beobachtet das Treiben der Konservativen mit Sorge. Generalsekretär Hermann Gröhe will sich demnächst mit der Gruppe treffen. Für den 7. Februar ist ein Treffen im Konrad-Adenauer-Haus, der Berliner Parteizentrale, angesetzt.