Die Mannheimer MVV Energie, der einzige börsennotierte Stadtwerke-Konzern Deutschlands, hält Offshore-Windparks für Kommunalversorger für unrentabel und zu riskant – und setzt lieber auf Windenergie an Land. „Offshore-Windparks sind für uns angesichts der hohen Kosten in Verbindung mit den technischen Risiken derzeit nicht attraktiv“, sagte Vorstandschef Georg Müller im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). „Jedes Projekt muss profitabel sein. Deshalb investieren wir in Onshore-Windkraft.“
Windparks auf dem Festland seien im Gegensatz zu den Offshore-Anlagen technologisch erprobt, sagte Müller. Nach seinen Worten gibt es auch noch genügend Standorte – beispielsweise in Baden-Württemberg. Eines der größten Probleme, der Widerstand der Bürger gegen Anlagen in ihrer Nachbarschaft, habe sich gelegt: „Die Akzeptanz für die Windräder ist durch die Energiewende gestiegen.“ Die Windenergie spielt in den Plänen der Bundesregierung, bis 2020 den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion von derzeit 20 auf 35 Prozent zu erhöhen, eine große Rolle. Die Politik setzt dabei aber vor allem auf große Windparks vor den Küsten von Nord- und Ostsee, die dank kräftiger Winde eine große Ausbeute haben und mit einer Gesamtleistung von mehreren Hundert Megawatt die Leistung von Gas- und Kohlekraftwerken erreichen können. Die Entwicklung stockt aber. Der Anschluss an die Stromnetze verzögert sich, und die Behörden kommen nicht mit der Genehmigung hinterher, wie jüngst der Erneuerbare-Energien-Chef von RWE, Fritz Vahrenholt, klagte.