Koch-Mehrin empfindet Verlust von Doktortitel nicht als tragisch

Die FPD-Europa-Politikerin Silvana Koch-Mehrin empfindet den Verlust ihres Doktortitels im vergangenen Jahr nicht als schweres Los. „Wahre Schicksalsschläge sind für mich der Verlust von wichtigen Menschen, schlimme Krankheiten, unerwartete Todesfälle“, sagte Koch-Mehrin in einem Interview der Illustrierten „Bunte“. „Einen Zickzackverlauf der Karriere empfinde ich nicht als Schicksalsschlag.“

Der Doktortitel an sich, der ihr wegen Plagiatsvorwürfen aberkannt worden war, sei ihr nicht mehr wichtig. Selbst wenn ihre Klage Erfolg haben werde, „würde ich meinen Titel nicht mehr tragen“. Dass sie wegen des Skandals um ihre Doktorarbeit von allen Führungsämtern zurückgetreten ist, sei richtig gewesen, so die ehemalige Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments. Jetzt sei der Schwerpunkt ihrer Arbeit inhaltliche Politik. „Ich kann mir im Moment nichts Spannenders vorstellen, als Europapolitik zu machen“, sagte sie dem Blatt. Dass sie in der FDP nicht mehr hofiert werde, enttäusche sie nicht. „Für mich war die Partei nie ein Familien- oder Freundesersatz“, so Koch-Mehrin. Auf die Frage, ob sie bei der Europawahl 2014 wieder kandidieren werde, antwortete sie: „Ich kann mir auch eine Tätigkeit außerhalb der Parteipolitik vorstellen.“ Abgesehen davon müsse die Bundes-FDP erst einmal sehen, „dass sie wieder auf die Beine kommt“.