Friedrichsdorf: Magistrat beschließt Ziele zur Entwicklung einer Ökosiedlung
Auf einer Fläche von rund 60.000 qm soll zwischen Plantation und Petterweiler Holzweg eine Ökosiedlung mit einem breiten Angebot an Wohnungen und Haustypen entstehen. „Wir wollen ein gemischtes Wohnquartier entstehen lassen, das für Familien wie für Senioren Wohnangebote bereit hält“, berichtet Erster Stadtrat und Planungsdezernent Norbert Fischer. Mit dieser Ausrichtung will die Stadt auf die hohe Nachfrage von Wohnraum und zugleich auf die Anforderungen des demografischen Wandels reagieren.
„Mit der Ökosiedlung soll ein attraktives, zukunftsorientiertes Stadtquartier geschaffen werden, dessen Qualität in architektonischer, städtebaulicher und ökologischer Hinsicht als positives Beispiel in der Region FrankfurtRheinMain herausragt“, beschreibt Bürgermeister Horst Burghardt das zukunftsweisende Projekt.
Die Idee eine Ökosiedlung zu entwickeln wurde bereits im Jahr 2010 geboren. Der Magistrat hatte im Herbst 2011 eine Kommission eingerichtet, um die Ziele und Kriterien für die Planung und den Bau eine Ökosiedlung zu erarbeiten. In dieser Kommission, bestehend aus 24 Personen, waren Bürgermeister Horst Burghardt und Norbert Fischer sowie Vertreter der Fraktionen und der Stadtverwaltung vertreten. Außerdem arbeiteten Vertreter von Vereinen und Verbänden (Seniorenbeirat, Ausländerbeirat, NABU Friedrichsdorf, BUND Friedrichsdorf, fambinis Familienzentrum Friedrichsdorf e.V. und VdK Ortsverband Friedrichsdorf) sowie Bürgerinnen und Bürger aktiv dabei mit, Ziele und Kriterien zu entwickeln und ein Verfahren zu empfehlen, wie das Quartier entwickelt werden soll. „Es ist der Kommission hervorragend gelungen einen robusten Projektrahmen zu formulieren“, so die Bilanz von Fischer aus dem Beteiligungsprozess. „Die Mitglieder haben auf einem sehr hohen fachlichen Niveau gearbeitet.“ zeigt sich der Planungsdezernenten von der Dialogbereitschaft der Kommissionsmitglieder beeindruckt.
Die NH ProjektStadt hat die dreimonatige intensive Kommissionsarbeit an sechs Terminen moderiert und fachlich begeleitet. Experten haben die Mitglieder durch zahlreiche Impulsvorträge bei Ihrer Arbeit unterstützt. Es wurden die Themen nachhaltige Stadtentwicklung, Klimaschutz und Energieeffizienz im Bauwesen sowie Verfahrensmöglichkeiten und juristische Rahmenbedingungen intensiv diskutiert. Am Ende hat die Kommission im Konsens eine Empfehlung an den Magistrat gegeben, nach dessen Maßgaben die Ökosiedlung das Potenzial hat, auch wirklich eine solche zu werden.
Am 19. März 2012 ist der Magistrat mit seinem Beschluss der Empfehlung der Kommission gefolgt und will die ehrgeizigen Ziele umsetzen. Zu den Zielen gehören zum Beispiel geringe Flächenversiegelung, optimale Regenwassernutzung und minimierter Heizenergiebedarf. Die Nutzung regenerativer Energien soll ebenso angestrebt werden wie ein angemessenes Angebot an öffentlichen Freiräumen für die Bewohner des neuen Quartiers. Eine Betreuungseinrichtung steht dabei auf der Aufgabenliste der Stadt sowie die Anbindung der Ökosiedlung durch den ÖPNV. „Es sollen Maßnahmen umgesetzt werden, die den Klimaschutz aktiv befördern“, führt Marion Schmitz-Stadtfeld von der NH ProjektStadt aus. „Klimaschutz ist ein wichtiger Baustein unserer Beratungskompetenz als Stadtentwickler.“
Wenn die Stadtverordnetenverssammlung zustimmt, möchte die Stadt über ein Vergabeverfahren private Partner für das Projekt finden. Diese sollen die Ökosiedlung realisieren und die öffentlichen Bauaufträge im Auftrag der Stadt erstellen. Da die Bauaufgaben ein weites Spektrum umfassen, gehen die Verantwortlichen davon aus, dass sich Investoren- oder Bietergemeinschaften bilden und sich um die Realisierung der geschätzten 250 Wohneinheiten und der Erschließungsmaßnahmen bewerben werden.
Für alle am Projekt Interessierten gibt es weitere Informationen unter www.stadt25-friedrichsdorf.de/pph.html. Am 19. April 2012 wird in der gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Ausschusses für Bau, Umwelt und Verkehr (20.00 Uhr im großen Sitzungssaal, Rathaus Friedrichsdorf) über das Projekt Ökosiedlung Plantation/Petterweiler Holzweg beraten.
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte / Wohnstadt ist eines der führenden deutschen Wohnungsunternehmen: mit rund 62.500 Wohnungen an 150 Standorten, über 30 Niederlassungen, Geschäftsstellen und Büros in Hessen und Thüringen sowie rund 700 Mitarbeitern. Sie bietet seit 90 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln und hat in dieser Zeit rund 180.000 Wohnungen gebaut – größtenteils für externe Bauherren. Die Unternehmensgruppe investiert jährlich ca. 80 Mio. Euro in Modernisierung und Instandhaltung des eigenen Bestandes.
Unter ihrer Marke \“NH ProjektStadt\“ werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadt- und Projektentwicklungsaufgaben sowie Consulting-Aktivitäten im In- und Ausland durchzuführen. Mit breit gefächertem Fachwissen ist das Unternehmen ein krisensicherer Partner für öffentliche, institutionelle und private Auftraggeber. Aktuell betreut die NH ProjektStadt Aufgaben in über 100 Kommunen in Hessen und Thüringen. Jährlich werden im Rahmen der Projektentwicklung rund 40 Mio. Euro in Neubauprojekte investiert.
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