Kletterhallenboden kommt gut an

„Ohne den neuen Boden hätte der Sturz auch anders ausgehen können.“ Christian Erenyi, Nordwandhalle Hamburg-Wilhelmsburg

Fehler passieren überall und in einer Kletterhalle führt beim Sturz des Kletterers ein Sicherungsfehler oft zum Aufprall auf den Boden. Verletzungen gibt es bei jeder Sportart, doch beim Klettern sind Folgen eines Bodensturzes aus größeren Höhen oft gravierend. Die Bremsbeschleunigung sei so hoch, dass die inneren Organe reißen können, wie Martin Walch, der Geschäftsführer der „Ostwand“ in Balingen-Ostdorf erklärt. Deshalb hat sich der Fallschutzbodenhersteller BSW aus Bad Berleburg auf Anfrage Gedanken um einen Boden gemacht, der die Folgen eines solchen Sturzes weniger dramatisch ausfallen lässt. Das Ergebnis ist ein Kletterhallenboden mit Namen regugym climb. In Bezug auf Stürze aus mehreren Metern Höhe ergänzt Herr Walch: „Hier hat der Boden von BSW hohe Qualitäten, da er der Verzögerung einen längeren Weg gibt, was mit Sicherheit die Organe weitaus besser schützt, als es ein bisher üblicher Boden je könnte.“

 

Der Sicherheitsboden regugym climb ist auch in der Nordwandhalle in  Hamburg-Wilhelmsburg installiert worden und konnte hier seine Leistung  unter Beweis stellen. Nach einem Sturz aus 14 Metern Höhe war der  Kletterer verletzungsfrei und es konnte nach einer Pause und dem OK der Rettungsassistenten wieder weiter  geklettert werden. Christian Erenyi, der Betriebsleiter und  Mitgesellschafter der Halle, betont zwar, dass viel „Glück im Unglück“  im Spiel gewesen sei, aber dennoch sagt er: „Ohne den neuen Boden hätte  das auch anders ausgehen können.“ Auch Martin Walch stimmt dieser  Einschätzung zu. Er sieht den Boden in der Lage bei Stürzen ab der  dritten oder vierten Expresse diese so abzufedern, dass die  herkömmlichen Verletzungen wie Fersenbein-, Handgelenks-, und  Steißbeinbrüche nahezu ausbleiben würden. „Wir haben immer wieder mal  solche Vorfälle, die bisher höchstens zu Prellungen geführt haben.“,  bestätigt er. Im Kletterzentrum Balingen sind ebenfalls Stürze aus  größeren Höhen passiert: Zwei aus acht Metern Höhe sind verzeichnet, die aber beide nur mit geringen Verletzungen ausgegangen sind. Herr Walch  unterstreicht in diesem Zusammenhang aber: „Sicher hat der Boden seinen Teil dazu beigetragen, jedoch wird aus acht Metern Höhe auch Wasser  ziemlich hart.“
Gemeint ist sich als Kletterer und auch als  Sicherer nicht auf die Leistungen des Bodens zu verlassen, sondern  weiterhin ordnungsgemäß zu Klettern und zu Sichern und  Fahrlässigkeitsfehler zu vermeiden. Denn meistens liegt es an der  falschen oder mangelnden Sicherungstechnik, die zu den Unfällen führt.  Als Hallenbetreiber kann man mit Hinweisschildern und Einführungskursen  das Risiko falscher Sicherungstechniken zwar verringern, da jedoch der  Leidtragende bei Sicherungsfehlern immer der Kletterer ist, bietet der  Fallschutzboden diesem eine „second chance“, wie solche Böden in  englischen Anlagen bezeichnet werden.
Der Fallschutzboden  regugym climb von BSW besteht aus Variofoam Verbundschaum, der zur  Falldämpfung und Erhöhung der horizontalen Druckverteilung dient. Somit  sind Folgen von Stürzen aus knapp fünf Metern Höhe weniger schwer, auch  aus größeren Höhen kann das Risiko lebensgefährlicher innerer  Verletzungen minimiert werden. Der Sicherheitsboden trägt nicht nur dazu bei, dass sich der Kletterer bei Stürzen nicht allzu schwer verletzt,  sondern auch, dass der Sicherer einen stabilen Halt hat, um seine  Aufgabe richtig erfüllen zu können. Der Boden bietet eine geringe  Verformungsmulde und eine rutschfeste Oberfläche für einen sicheren  Stand. Der Boden kann mit Steigern befahren werden, lässt sich nass  reinigen, ist angenehm fußwarm und eventuell auftretende Schäden in der  Beschichtung lassen sich einfach reparieren.