Eine Information des Deutschen Verbraucherschutzrings e.V. (DVS)
Erfurt, 28. März 2012. Der japanische Großreeder Sanko Steamship steckt in offensichtlich in massiven Schwierigkeiten. Eine Insolvenz des Unternehmens, so der Deutsche Verbraucherschutzring e. V. (DVS), würde auch einigen Schiffsfonds in Deutschland große Probleme bereiten.
Etliche Schiffsfonds haben Frachter an die japanische Großreederei Sanko Steamship verchartert. Doch die Reederei steckt in Schwierigkeiten. Die Schiffsmieten können nicht mehr komplett bezahlt werden. Eine mögliche Insolvenz des Unternehmens würde vor allem für die Fonds aus dem Hause HCI Capital große Schwierigkeiten bereiten. Wie HCI-Unternehmenssprecher Olaf Streuer gegenüber der Financial Times Deutschland bestätigte, fahren 14 Schiffe aus geschlossenen Fonds für Sanko. Es handle sich dabei um zehn Tanker und vier Versorgungsschiffe für Ölplattformen.
DVS-Geschäftsführerin Claudia Lunderstedt-Georgi sieht im Fall Sanko Parallelen zur koreanischen Reederei Korea Line, die im letzten Jahr Gläubigerschutz beantragte: „Die Insolvenz von Korea Line bereitete zum Beispiel der Bulkerflotte 1 der Nordcapital-Fonds massive Schwierigkeiten. Seinerzeit hatte der Fonds sieben seiner neun Schiffe an die koreanische Reederei verchartert.“
Sanko Steamship will für eine gewisse Zeit die Charterraten reduzieren. Die Kosten für Treibstoff und die geringen Einnahmen seien, so das Unternehmen, die Gründe für die Schieflage. Schon in diesem Monat hatte Sanko die Zahlungen an die Schiffseigner erheblich gekürzt. Das Ziel der Reederei sei die Stundung von Zahlungsverpflichtungen.
Das geht aber nur, wenn alle Parteien zustimmen. „Wie die Erfolgsaussichten für dieses Vorhaben aussehen, will ich nicht beurteilen“, sagt Lunderstedt-Georgi. „Ob HCI Capital nun seine Schiffe einfach abziehen und bei anderen Reedereien verchartern kann, wie das beispielsweise Nordcapital im Fall Korea Line getan hatte, ist eine schwierige Frage.“ Die finanziellen Rückstände gibt es wohl, allerdings hat Sanko Steamship angekündigt, dass diese auch bezahlt werden. „Ob man daraus einen Vertragsbruch konstruieren kann, ist fraglich“, sagt die DVS-Geschäftsführerin.
Eine Insolvenz des japanischen Großreeders wäre für HCI Capital eine erneute Hiobsbotschaft. Erst im Februar gingen vier Tanker aus ihrem Shipping Select 26-Fonds Pleite. Allein davon sind rund 2000 Anleger betroffen, die im Jahr 2008 rund 65 Millionen Euro einbezahlt hatten.
Geschädigte Anleger können sich an den DVS wenden.
Der Deutsche Verbraucherschutzring e. V. (Erfurt) hat für die Anleger eine Arbeitsgemeinschaft „Schiffsfonds“ gegründet. Geschädigte Anleger können sich der DVS-Arbeitsgemeinschaft „Schiffsfonds“ anschließen. Die Aufnahme in diese DVS-Arbeitsgemeinschaft kostet lediglich eine einmalige Aufnahmegebühr in Höhe von 59,90 Euro (inkl. MwSt.). Die Mitglieder einer DVS-Arbeitsgruppe erhalten eine professionelle Einschätzung (Erstbewertung) ihres Falles bzw. ihrer Unterlagen durch einen DVS-Vertrauensanwalt.
Weitere Informationen zu diesen Fall und zu anderen Anlagefällen bietet der Deutsche Verbraucherschutzring e.V. (DVS) im monatlichen DVS-Spezialreport „IHR SCHUTZ“ sowie unter: www.dvs-ev.net
Der Deutsche Verbraucherschutzring e.V. (DVS)
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Der DVS bündelt unter anderem die Interessen geschädigter Kapitalanleger und setzt diese gegen die schädigenden Unternehmen durch. Als eingetragener Verein arbeitet er mit spezialisierten und erfahrenen Rechtsanwälten zusammen.
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