Kein Platz mehr für wilde Tiere?

Raubtiere sind Nahrungskonkurrenten des Menschen – und bezahlen das oft mit dem Tod

showimage Kein Platz mehr für wilde Tiere?

Pressemitteilung zum Earth Day am 22.4.2012

In Afrika wird ein Löwe erschossen, weil er eine Kuh reißt. In Japan werden Delfine gnadenlos gejagt, weil sie angeblich die letzten Fische fressen. Bär Bruno dufte nur wenige Tage in Deutschland leben, weil er Schafe riss. Auch die Rückkehr von Luchs und Wolf löst nicht bei allen Begeisterungsstürme aus. Schäfer fürchten um ihre Tiere, Jäger um ihre Beute.

Immer dann, wenn Raubtiere in Nahrungskonkurrenz zum Menschen stehen, ist ihr Bestand in Gefahr. Konkurrenten werden getötet – ungeachtet ihrer wichtigen Rolle im ökologischen Kreislauf – und teils bis an den Rand der Ausrottung getrieben.
Ohne die großen Beutegreifer wäre unsere Erde nicht nur um die charismatischsten aller Tiere ärmer. Auch biologische Kreisläufe würden unterbrochen, Krankheiten würden sich ausbreiten.
Der Verlust einer Art kann den Zusammenbruch des gesamten Ökosystems bedeuten. Bekannt ist das beim Hai, der gnadenlos abgeschlachtet wird: Trotzdem werden täglich 250.000 Tiere getötet und zu Haifischflossensuppen oder Schillerlocken verarbeitet. Verschwindet der Hai, stirbt das gesamte Riff innerhalb von 12 bis 24 Monaten, wie Forscher erst kürzlich veröffentlichten.
Welche Konsequenzen der Verlust des vielleicht charismatischen Raubtiers, dem Löwen, haben würde, ist überhaupt noch nicht erforscht. Der einst mächtigste und vermeintlich stärkste „König“ aller Raubtiere ist laut Roter Liste der ICUN als verwundbar eingestuft, viele Wissenschaftler sehen ihn jedoch in vielen Gebieten als hochgradig gefährdet: In den letzten 60 Jahren ist die Population um 95% zurück gegangen. Noch schlechter ist es um den Afrikanischen Wildhund bestellt: Weltweit leben nur noch maximal 3.500 Exemplare, trotzdem werden sie fast täglich vergiftet und erschossen.
Überall auf der Welt gibt es große Beutegreifer, und überall verschwinden sie. Auslese von kranken und schwachen Tiere, Gestalten der Pflanzenwelt, Verhinderung der Übertragung und Ausbreitung von Seuchen und parasitätern Erkrankungen: Experten sind sich einig, dass die Rolle der Raubtiere weitaus wichtiger ist als das bloße Fressen der Beutetiere. Überraschend, wenn auch noch nicht bis ins Letzte erklärbar: Mit dem Schwinden der Beutegreifer verschwinden auch die Beutetiere. Stirbt eine Art aus, fällt das gesamte ökologische Zusammenspiel wie eine Kaskade zusammen. Es geht bei der Rettung der Arten also um sehr viel mehr: Letztlich auch um die Rettung von uns Menschen.

Diese dramatische Entwicklung ruft weltweit Artenschutzorganisationen auf den Plan, die versuchen, gegenzusteuern. Der SAVE Wildlife Conservation Fund setzt sich beispielsweise in Forschungsprojekten und Schutzprogrammen für das Überleben der großen Beutegreifer ein. Hyänen im Kongo, Afrikanische Wildhunde und Löwen in Botswana, Delfine in Japan oder Haie in den Weltmeeren: All diesen Beugreifern wird eins zum Verhängnis: Sie bevorzugen die gleiche Nahrung wie der Mensch. Und der hat sich zwar bekanntlich zum Herrscher über die Natur auserkoren, doch zögert er momentan noch, die Verantwortung für das Artensterben zu übernehmen.
„Wir überzeugen Farmer, wildernde Raubtiere nicht zu gleich zu töten, wenn diese auf ihr Farmland einwandern, sondern unser Forscherteam vor Ort zu kontaktieren, damit dieses die Tiere mit verschiedenen Schutzmaßnahmen vor dem sicheren Tod bewahren können“ erzählt SAVE-Vorstand Lars Gorschlüter. „Wir begeistern in verschiedenen Umweltbildungsprogrammen schon Kinder für die Schätze der Wildnis und hoffen, dass sie als Erwachsene keine Raubtiere töten. Davon versprechen wir uns ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit. Wir appellieren auch an den deutschen Verbraucher, öfter mal auf Fisch und Fleisch zu verzichten. Dass die Meere kurz vor dem Kollaps stehen, wissen die meisten. Aber wem ist schon bewusst, dass unser Fleischkonsum auch Raubtiere in Afrika tötet? Weil die EU zum Beispiel ein wichtiger Abnehmer von afrikanischem Rindfleisch ist. Und weil viele, auch arme, afrikanische Farmer am Tropf des europäischen Marktes hängen, töten sie Löwen und Wildhunde, der ihr kostbares Vieh reißen. Nicht zuletzt durch die Nachfrage vieler Europäer ist in einigen afrikanischen Ländern eine gigantische Rindfleischindustrie gewachsen, die letztlich den Tod vieler Afrikanischer Raubtiere bedeutet.“

Gigantischer Flächenverbrauch für unseren großen Fleischhunger, oft verbunden mit Landraub in Drittweltländern, mit Spekulationen auf Lebensmittel, die die Ärmsten der Armen noch hungriger zurück lassen – fast immer laufen alle Fäden in den westlichen Industrienationen zusammen. Dies wird immer wieder festgestellt, wenn es bei SAVE darum geht, Arten zu retten.
Wir können durch unser Konsumverhalten maßgeblich Raub- und Wildtiertierbestände weltweit schützen: Vegetarische Ernährung, Verzicht auf palmölhaltige Produkte, Verzicht auf Biosprit – das sind nur einige wenige Bespiele, wie weltweit höchst wertvolle und intakte Lebensräume, die auch Heimat der großen Beutegreifer sind, geschützt werden: Am Earth day und an allen restlichen 364 Tagen im Jahr.

SAVE Wildlife Conservation Fund ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Wülfrath, die sich gezielt für die globale und nachhaltige Förderung des Natur- und Artenschutzes einsetzt. Hauptschwerpunkt sind bedrohte afrikanische Wildtiere.

Kontakt:
SAVE Wildlife Conservation Fund
Lars Gorschlüter
Dieselstrasse 70
42489 Wülfrath
l.gorschlueter@save-wildlife.com
0178-3103344
http://www.save-wildlife.com